> -----Original Message-----
> From: Andreas Kretschmer [SMTP:kretschmer@kaufbach.delug.de]
> Sent: Wednesday, March 29, 2000 6:29 PM
> To: lug-dd(a)schlittermann.de
> Subject: Re: [Lug-dd] Installparty (war kommerzielle
> Linux-Software???)
>
> am Mit, dem 29.03.2000, um 18:03:04 +0200 mailte Reinhard Foerster
> folgendes:
> > On Wed, Mar 29, 2000 at 05:42:47PM +0200, Sven Hessler wrote:
> > > Es geht nicht darum, "Messias-gleich" die Anwender von Linux zu
> > > ueberzeugen, sondern mit dem Produkt bzw. der Loesung zu glaenzen.
> >
> > Der Satz gefaellt mir. Bei der Diskussion in letzter Zeit wegen der
> > Installparty habe ich genau das als unangenehmen Gedanken im Hinterkopf.
> >
> > Meine Befuerchtung ist folgende: Zu so einer Installparty kommen genau
> > die Leute, die eigentlich gar nicht die Lust und Motivitation haben,
> > sich naeher mit dem System vertraut zu machen? Sie wollen ohne viel
> > Zeit+Grips zu investieren, ein Linux auf dem Rechner haben um auf der
> > aktuellen Anti-MS-Welle mitzuschwimmen. Wenn dann zu Hause die ersten
> > Probleme auftauchen wird das neue OS gekillt und das wars.
>
Mit ein bischen Glueck wissen die aber nicht wie ... dann haben sie
als Quittung wenigstens ein wenig Platte lahmgelegt oder duerfen Ihr
auch so geliebtes Windows neu installieren - aber das machen Sie ja
ohnehin von Zeit zu Zeit ... also wird das Linux eh nicht lange leben :-(
> > Mag sein, daß ich mich jetzt etwas uebertrieben ausgedrueckt habe - mein
> > Gedanke ist hoffentlich klar geworden. Vielleicht bin ich ja nur so
> > paranoid, weil ich noch nie bei einer Linux-Installparty dabei war.
> > Wie seht ihr das?
> >
> > Reinhard
> >
>
> Das ist sicher nicht von der Hand zu weisen, ich rechne, ehrlich gesagt,
> mit wenigstens 5 * mehr 'Gaffer' als echt Linux - 'fähige' Leute,
> mit 'fähig' meine ich Leute, die den Unterschied erkennen und in der
> Lage sind, sich damit zu beschäftigen. Ich habe nicht umsonst deshalb
> sinngemäß geschrieben, das Linux kein besseres Windows ist.
> (um solche Leute möglichst abzublocken)
>
Das ist wieder der Punkt an dem man ziemlich ins Philosophische
abgleiten kann ... schliesslich gibt's doch viele Bemuehungen,
den Endverbraucher den Unterschied nict merken zu lassen!
Ich moechte nur an FVWM95 erinnern, der ja ganz doll nachgebaut hat.
KDE, YAST2 und vieles andere verfolgt sicher aehnliche Ziele ...
Letztendlich bin ich der Meinung, dass der Endanwender (Otto normal)
den Unterschied eigentlich nur daran merken sollte, das er keine
Routine beim Neuinstallieren entwickelt. Die Klick&Kotz - Tools
sind ja so schlecht nicht - man kommt bei einfachen Faellen schnell
zum Ziel. Die Staerke von Linux ist dann wohl eher, dass man auch
schwierige Faelle hinbekommen kann - hier geht es da wo Windows
aufhoert erst richtig los! Aber das ist Tummelplatz fuer Spezialisten!
Was Otto normal braucht, ist ein Internetzugang incl. Browser und was
zum tipseln um Mahnungen und Bussgeldbescheide zu reklamieren. Und
natuerlich was zum Spielen - und das ist im Moment wohl noch das
groesste Manko, aber auch hier tut sich einiges!
> Dennoch denke ich: einfach zeigen, hier sind '_wir_', einfach uns und
> 'unser' System zeigen, den Leuten, die Interesse haben, helfen.
>
Genau! Aus den Kinderschuhen ist Linux allemal raus ... pubertiert
so vor sich hin und wird wohl bald erwachsen sein ;-)
Falls hier noch jemand mit Kernel 0.98.x angefangen hat (ooops,
schon fast 8 Jahre her), wird sich sicher gern an die Zeit des
Fummelns und der staendigen Kernel-Updates-Jagd erinnern, aber
so wie es jetzt ist, ist es besser und zum Arbeiten super geeignet!
Willi