Hallo,
oh, eine Grundsatzdiskussion :)
On Thursday 19 June 2003 21:25, Thomas Schmidt wrote:
OK, Schwäbisch Hall und München haben Linux.
München bekommt Linux, nächstes Jahr wenn's gut läuft. Ich hatte übrigens interessehalber den Dresdner Stadtrat angeschrieben, ob derartige Themen überhaupt auf der Tagesordnung stehen, es kam aber kein Reply. Also vermutlich nicht.
Ist das eigentlich für Otto Normalklicker geeignet, also auf dem Desktop?
Kommt drauf an, was Otto Normalklicker machen will.
Meine Erfahrung: Auf <400MHz und <128MB läuft KDE (NT genauso) viel zu langsam, da ist Windows 95 gefragt.
Auf 133 MHz und 16 MB RAM hab ich KDE-Programmierung gelernt. (Gut, nicht jedermann's Sache, aber es ging.) Man muß nicht alle bunten Features nutzen. Oder gar kein KDE, wenn's performant sein soll auf solchen Rechnern.
Die Familienrechner haben noch ein Bankprogramm oder Billighardware, an der sich Tux die nicht vorhandenen Zähne ausbeißt.
Tux als Symbol für den Kernel läuft selbst auf Armbanduhren. Bei alter Spezialsoftware ist das so eine Sache, und das beste Argument dafür, warum closed-source Software schrottig ist (langfristig-strategisch betrachtet).
Im Geschäftsbereich läuft noch Spezialsoftware: Arztprogramm, Steuerprogramm, Bibliothek, alles Datenbanken mit speziellem Frontend und oft Spezialhardware: nichts für Linux.
Wenn die Datenbasis zugänglich ist, kann man die Frontends relativ einfach neu entwickeln lassen. Ansonsten wieder ein Argument für Freie Software.
Spieler sind sowieso aufgeschmissen.
*gähn*
Leute, die oft Word-Dokumente austauschen, werden mit OpenOffice wenig Freude haben.
Mit antiword und strings dafür um so mehr, wenn sie plötzlich die Telefonnummern der Exfreundinnen sehen können etc. Sieh's locker. Technisch gesehen kann OOo mit den meisten Dokumenten umgehen, und sieht mit den Ximian-Icons sogar brauchbar aus. (Und auch KOffice wird ab Version 1.3 auf diese Funktionalität zurückgreifen können.)
Für geschlossene Dokumentenformate gilt analog der Vermerk zur Datenbank oben.
Für mich als Netzwerkmensch ist Linux super, die Digitalkamera bringt es schon wieder an die Grenze. Zum Konfigurieren meiner Telefonanlage schmeiße ich XP an (allerdings auch nur dafür)
Schon Mail an Hersteller geschickt, warum er seine Kunden verprellt?
Mein Fazit: Die meisten Computerexperten haben keinen Plan von Linux und die Läden bieten nicht den nötigen Support. Aber das ist meiner Meinung nach nicht das Problem, sondern die Anforderungen.
Ein Laden ist eine Einkaufsstätte, ich denke mal die Supportmentalität hat sich dort nur herausgebildet, weil jeder Verkäufer irgendwann mehr Windows-Installationen pro Stunde hinbekommen hat als der Durchschnitt der Käufer. Das Grauen in persona sind Dienstleister, die jetzt wo der Rubel zu rollen beginnt auf den Zug aufspringen, schnell LPI 1+2 durchführen und sich dann sofort als Experten verkaufen. Gut ist immer, Hintergrundinformationen von der Person oder dem Unternehmen zu haben, quasi als Referenzliste.
Josef