Hi
Stefan Lagotzki wrote:
Hallo,
ein Programm wie "Scientific Workplace" gibt es AFAIK nicht fuer Linux.
So was habe ich schon erwartet. Ich dachte das eventuell Lösungen mit MuPad existrieren, habe aber bisher nichts gefunden.
Du koenntest eventuell mal etwas mehr ueber Deine Aufgabe erzaehlen ? Wofuer musst Du das Mathematikprogramm denn einsetzen ? Es gibt AFAIK numerische Berechnungs- programme unter Linux, die Du in der Shell nutzen koenntest.
Es ist eigentlich eine sehr simple Aufgabe. Es soll fuer ein (imaginaeres) Kleinflugzeug ein Fluegelholm naehrerungsweise ausgelegt werden. Dabei ist das ganze mit Kohle- und Glasfasergeweben zu realisieren. Das besondere an diesen Fasern ist, das sie sehr gute Eigenschaften in Faserrichtung haben, quer zur Faser sind sie jedoch murks. Man kann Kohlefasern von Hand kaum zerreissen, macht man aber einen Knoten rein dann zerfaellt sie sofort. Also: Die Eigenschaften sind richtungsabhaengig. Das kann man gut in Matrizen beschreiben. Nun muss man diese Matrizen noch in andere Koordinatensysteme transformieren und rechnet sich dann die Festigkeiten und das Stabilitaetsverhalten aus. Wenn eines der Kriterien veletzt ist, dann beginnt man wieder von vorn. Das laesst sich auch alles mit Taschenrechner und ein bisschen Geduld rechnen. Mehr als die trigonometrischen Funktionen, das Qudrat und die Wurzel brauch man fuer diese Aufgabe eigentlich nicht. Weil Studenten ihre knappe Zeit aber besser einteilen muessen, lag der Gedanke nahe alle Formeln nicht zweimal zu tippen. Man schreibt sie in Latex und in einem anderen Programm. Die Ergebnisse bastelt man sich wieder nach Latex rein. Dann kommt der Prof und modifiziert die Aufgabenstellung. Nun muss man wieder an zwei Stellen Aenderungen vornehmen. Das ist alles etwas unproduktiv. Da kam die Frage auf ob man nicht die Latex-Formeln gleich zum rechnen benutzen kann.
Wenn es Dir um die graphische Darstellung von Funktionen geht, kaeme GnuPlot in Frage.
GnuPlot ist eine feine Sache und die erste Wahl beim Kurvenmalen. Nur auch hier gilt das selbe Problem. Man muss immer an mehreren Stellen aendern. Da schleichen sich ab und zu Fehler ein.
Ein gangbarer Weg koennte auch so aussehen, dass Du an der Uni das Berechnungsprogramm nutzt und die Ergebnisse in eine Textdatei exportierst. Die Datei(en) mailst Du Dir dann nach Hause und dann arbeitest Du unter Linux weiter.
So habe ich bisher immer gemacht. Es geht, ist aber nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.
Die Formatierung koenntest Du Dir mit einer Scriptsprache erleichtern und ggf. mit Hilfe von LaTeX-Makros durchfuehren.
Das erwischt mich kalt. Programmieren ist nicht unbedingt meine staerkste Disziplin. Deshalb fragte ich mich, ob sich jemand anders schon mal die Muehe gemacht hat.
Falls es keine Sofortloesung gibt, geht die Welt nicht unter. Es wundert mich nur, das ich der erste mit diesem Problem /Wunsch sein sollte.
Mich wuerde aber auch interessieren, ob jemandem eine Maple- Version fuer Linux bekannt ist.
Es gibt die schon seit ein paar Jahren, aber ich habe noch keine gefunden. Mathematica, MatLab und einige unbekanntere Sowftware ist auf dem Linux-Markt ebenfalls vorhanden. Bloss haben die meistens sehr viel Zeit mit der Entwicklung von Kopierschutzverfahren verbracht. Mir ist bisher noch keines von diesen Prgrammen in einer "Studenten-" oder "Evaluations-" Version fuer Linux in die Finger gekommen.
Tschuess Jens Weisse