Spannende Frage. Ich habe zurzeit den Eindruck, daß sich die gesamte Struktur alternativer Netze massiv um Self-Hosting herum baut. Viele Instanzen, konkret etwa bei mastodon, laufen spendenfinanziert und von Freiwilligen getrieben. Mehr Transparenz wirst Du dort nicht bekommen, und auch mehr "Service" indes nicht. Ich hatte Kontakt mit einigen Instanz-Admins, die etwa darauf verwiesen haben, daß die "Prozesse untendrunter" (also Miete der Hardware, Verträge für Internet-Provider, ...) natürlich und definitiv an *einer* Person hängen. Das ist nur teilweise robust.
Dazu gibt es auch bei mastodon an einigen Stellen heftige Diskussionen, die nicht wirklich Ergebnisse bringen. Auf der anderen Seite: write.as (als Alternative zu medium.com) hat bezahlte "Pro-Accounts".
Alternativer Ansatz wäre so etwas wie Hostsharing im Genossenschaftsbetrieb. Dort gibt es Ansätze (Hostsharing eG), aber ich bin noch nicht im Bilde, inwieweit die den Betrieb konkreter Services auf ihrer Infrastruktur schon übernehmen. XMPP hosten sie meines Wissens nach schon.
Insgesamt entgleitet die Diskussion an vielen Stellen halt ins Politische, wo Grundsatzfragen aufgeworfen werden, die zwei Nummern größer und schwer bis nicht umsetzbar sind. Für einen sensibilisierten Endnutzer ist die "Abstraktion klar definierter Service gegen eine klar definierte Monatspauschale" nach wie vor eben relativ gut darstellbar, anders als Self-Hosting auf Vereins- oder gar Familienebene... ;)
Viele Grüße, Kristian
Am 04.02.19 um 09:33 schrieb Thomas Güttler:
Am 03.02.19 um 17:07 schrieb Kristian Rink:
Erfahrungen - ja. Mit einigen dieser Netze. Was interessiert Dich denn genau?
Mich interessiert zB wie die Finanzierung funktioniert, wenn man selber keinen Server betreiben möchte. Beim Betreiber fallen Kosten an. Wie finanziert er sich?
Gruß, Thomas