Bonsoir,
On Wednesday, 23. January 2002 18:51, Andreas Reich wrote:
Das mag zwar so aussehen. Aber dafür versteht man, wenn man mit Java anfängt, gleich von Anfang an OOP (bzw. man wird dazu gezwungen). Das ist IMHO ein großer Vorteil.
<drittsemesternitpick> Naja, schade daß ich mir das Beispiel aus der letzten Vorlesung nicht aufgeschrieben habe... 3 mal casten in einer Zeile, das muß man selbst in C erstmal hinbekommen. Und warum? Weil eine Integer-Zahl nicht von Object abgeleitet ist. Java ist also eine Hybrid-Sprache, auch wenn sie im Gegensatz zu C++ schon "objektorientierter" ist. </drittsemesternitpick>
Ein Bekannter von mir programmiert sonst nur Perl, will jetzt Java lernen, und ihm haben schon mindestens 3 Leute + 2 Bücher versucht, OOP zu erklären - er kapiert es einfach nicht.
Falsche Leute, falsche Bücher oder keine Motivation? Aber bei den Programmiersprachen ist es so wie mit den Fremdsprachen: Die erste erlernt man in vielen Jahren, die zweite in wenigen Jahren, die dritte in ein paar Monaten... Er sollte also, auch wenn er OOP nicht versteht, nicht aufgeben, sondern z.B. mal eine andere OOP-Sprache probieren... nicht ständig was neues, aber wenn es mit Java nix wird hat es keinen Sinn ihm daran das OOP-Prinzip zu erklären.
Java als Einstieg hat also seine Vorteile. Wenn es als erste Programmiersprache aber zu schwer/kompliziert/mächtig ist (die Doku ist allerdings im Allgemeinen sehr gut!), dann kann ich das auch verstehen.
Bei Java ist die Einstiegshürde einfach höher. Beispielsweise gibt es kaum Beispielprogramme zu einfacheren Sachen... als ich letztens ein "beginners tutorial" gefunden habe, ging es darum, die Klasse Vector zu erklären... anhand eines multithreaded Webservers. Ich kann mir auch vorstellen, daß das blinde Verlassen auf die Garbage Collection (als Einsteiger wird man die nicht wirklich kontrollieren wollen) z.B. Probleme beim Umstieg auf C++ verursacht: "Hey, mein Programm ist toll, das ist bei top(1)+M schon ganz oben!" Aber das nur so als Vermutung... wie es wirklich ist, wird wohl nur einer sagen können, der mit Java angefangen hat, und das Phänomen tritt (noch?) nicht allzu gehäuft auf.
Dann ist wohl Perl zu empfehlen, denn damit kommt man wirklich sehr schnell zu Ergebnissen.
Ja, Perl ist nicht schlecht wenn man Datentypen, Kontrollstrukturen u.s.w. lernen will, aber ein schneller Wechsel zu einer GUI-enabled Programmiersprache wird dann nicht ausbleiben, weil gerade wenn man seine ersten Programme geschrieben hat will man doch zeigen wie toll die sind. (Also kein Perl/Tk oder Perl/Qt) Oder ist das heute nicht mehr so? Hm. Also ich hab da noch recht gute Erinnerungen an QBasic, da war, nach dem ich den Grafikmodus "entdeckt" habe (Dokus hatte ich keine außer der mitgelieferten), der Textmodus passé, und zwar bis ans Ende meiner QBasic-Zeit.
Ich kann das Buch "Perl 5 für Dummies" empfehlen ... damit habe ich es an einem halben Tag gelernt.
Wow - ich hab das selbe Buch gelesen und hab ein wenig länger gebraucht. Perl schreiben ging recht schnell, aber vorhandene Scripts abändern - das brauchte seine Zeit :)
Josef Spillner