On Friday 01 December 2000 16:50, Thomas Guettler wrote:
On Fri, Dec 01, 2000 at 12:38:48PM +0100, Konrad Stopsack wrote:
Ein andres betrifft die Programmiersprachen: Die meisten unsrer Info-Lehrer sind es gewohnt, fein mit Borland Pascal 7 unter DOS (oder eben jetzt NT-DOSFenster) zu programmieren, benutzen außerdem oft die BGI- (Borland Graphics Interface) Treiber, um grafisch Kurven etc. darzustellen. Wie kann man das unter Linux lösen? DOSemu wird ja wohl kaum funktionieren (auf dem Server, wo sich die Clients via XDM einloggen). Wie siehts mit FreePascal aus? Gibts da ne (deutsche) IDE?
Python soll fuer Programmieranfaenger sehr gut geeignet sein, C, oder Java waehren auch nicht verkehrt. Aber Pascal wuerde ich nicht empfehlen, es gibt einfach zu wenige Bibliotheken dafuer. Klar, Pascal ist immer noch besser als gar keine Programmiersprache zu kennen.
Man sollte aber bei den Sprachen jeweils bedenken wofür sie geschrieben wurden und wer sie anwenden soll:
BASIC: Makros auf 8-bit Rechnern (für mehr absolut nicht geeignet, sollte man also nicht lehren, wer seinen TI-Taschenrechner programmieren will schafft das auch ohne Hilfe)
Pascal: wurde speziell zum Erlernen der strukturierten Programmierung entwickelt - also sollte es die 1. (von mindestens 3) Sprachen sein. Damit kann man lernen, wie man ein Problem mit Algorithmen lernt. Damit kann man nicht: gute _und_ grosse Programme schreiben, effektiven Code erzeugen, Hardware ansteuern (geht zwar mit Umwegen, ist dann aber kein Pascal mehr, sondern Assembler).
Java: soll im Netz gut funktionieren. Gut für Plattformunabhängige _Steuerungen_ von Datenbanken und anderem Kram, der sowieso viel Leistung schluckt.
C: sollte einfach nutzbar (nicht verwechseln mit "einfach lernbar" oder gar "einfach lesbar"!!) und mächtig genug sein, um ganze Betriebssysteme damit zu entwickeln (wurde AFAIK zusammen mit UNIX entwickelt).
C++: soll das gleiche wie C für grosse Anwendungsprogramme leisten. (Schafft es auch,.... ...., wenn ein guter Programmierer dransitzt. Ein wirklich guter.)
Python: OO-Scripting. IMHO sollte man vorher schon programmieren können (mit Pascal z.B.).
Perl, Tcl/Tk, bash-script usw.: ...schnell mal einige Befehle automatisieren (Tcl/Tk wird ab etwa 3000 Zeilen unübersichtlich, bash ab ca. 500)
Um es kurz zu fassen: ich halte die Pascal-Klammerung mit BEGIN und END für wesentlich intuitiver als das C-Äquivalent { und } . Ich möchte jedenfalls nicht vor eine Meute von Programmieranfängern stehen und denen beibringen müssen, warum nun "jeder Scheissdreck abgekürzt werden muss". Die haben mehrere Tage mit Programmen zu tun, bei denen Profis nur müde lächeln...
...und die würden auch nicht begreifen, warum man Strings nicht addieren und mit == vergleichen darf.
Konrad