Hi,
On 16/04/2024 13:36, Andreas Roth wrote:
Hat jemand von euch, im Rahmen eines Vereins, online bzw. hybrid Personenwahlen durchgeführt? Welches Tool hattet ihr genommen, würdet ihr es weiterempfehlen?
Jeder Verein legt selbst fest welche Methoden verwendet werden und zulässig sind. Das muss in der Satzung stehen. Wenn nichts drin steht dann gilt der Standard aus dem Vereinsrecht - meines Wissens real life Treffen und Abstimmen per Zettel oder Hand heben.
Da nicht-geheime Abstimmungen im Verein völlig okay sind (wenn es in der Satzung steht), kannst Du auch signierte oder sogar unsignierte Mails oder Chat per Satzung erlauben!
Man kann auch unterschiedliche Abstimmungsverfahren für verschiedene Typen von Abstimmungen festlegen.
Such Dir etwas aus was alle Mitglieder beherrschen und gerade sicher genug für den Verein ist. Sicher genug ist es meistens schon wenn man einen plumpen Versuch erkennt - je mehr Geld in der Vereinskasse (Börsenverein der Goldgräber, DFB) oder je kritischer die Mission des Vereins (Rotes Kreuz, TÜV) umso höher sollte man bei der Sicherheit greifen. Aber Übertreiben braucht man nicht.
Wichtig ist: Satzung. Du kannst ein Verfahren benutzen was seit Jahrhunderten seine Sicherheit bewiesen hat, wenn es nicht in der Satzung steht ist es nicht zulässig und das Registergericht wird Dir die Beschlüsse um die Ohren hauen. Umgekehrt - ein Verfahren bei dem jeder Kryptologe einen Lachanfall bekommt ist okay wenn es in der Satzung steht und nicht trivial vom nächsten Dorftrottel unterlaufen werden kann.
Außerhalb des Rechtlichen und Technischen: das Verfahren muss von den Mitgliedern verstanden werden. Wenn die Vereinsmitglieder nicht verstehen was da passiert und demzufolge dem Verfahren nicht trauen, dann ist es egal wie sicher es rein technisch gesehen ist - die Mitglieder werden Dir auf's Dach steigen und rebellieren.
Gruss, Konrad
PS: ich nix Anwalt, meine Meinung nicht legal...