Hallo,
könnt Ihr off topic bitte in Zukunft auch als [OT] kennzeichnen!
Danke Manfred
Am Sonntag, den 07.12.2008, 02:27 +0100 schrieb micu:
Hallo Klaus,
tut mir Leid, aber das kann ich jetzt doch nicht einfach hier so stehen lassen.
Am Sonntag, 30. November 2008 13:07:26 schrieb Klaus Däßler:
http://www.hirnsalto.de/flash/lolmov.htm
Hier mal'n Verweis auf einen kleinen Film, der ein paar von den typischen Zuständen aufzeigt, wenn (natürlich die Anderen) ihrem Kind 'n Rechner kaufen.
Du sprichst [1] überheblich vom "geistigen Prekariat", in das sich die jungen Erwachsenen von heute angeblich so gerne begeben [2] --- und im nächsten Atemzug empfiehlst du ein Filmchen weiter, das - mit Verlaub - eine Beleidigung für den gesunden Menschenverstand ist: Es strotzt geradezu nur so von Vorurteilen, undifferenzierten Stammtischparolen und Ammenmärchen.
- Killerspiele: Es gibt sehr gute und intelligente Computerspiele. Als ein
aktuelles Beispiel sei "World of Goo" [3] genannt, welches ich fast schon als Kunst bezeichnen möchte. Außerdem gibt es sogar Computerspiele, die Kindern mit psychischen Problemen helfen können: [4, 5].
- Netz- und Technikjargon: Es ist problemlos möglich, "imho", "AFAIK", "LOL"
und Co. zu verwenden und zudem von "Use-Cases" zu sprechen und trotzdem nicht an Sprachverkümmerung zu leiden. Den Einsatz von Netzjargon kann man nämlich durchaus auch im Sinne des spielerischen Umgangs mit der Sprache betreiben, wenn man es nicht übertreibt (siehe dazu auch [6]). Ansonsten lese man ein bisschen Bastian Sick, danach ist man nicht mehr sick [sic!], lol.
- Außerdem bitte ich zur Kenntnis zu nehmen, dass das Netz --- trotz des
zunehmenden Angebots an (mitunter sehr guten) Video- und Audiopodcasts --- nach wie vor ein textuelles Medium ist. Durch den Kontakt mit dem Internet lesen und schreiben ganze Generationen an Kindern und Jugendlichen so viel wie schon lange nicht mehr, vielleicht sogar: wie noch nie zuvor. In Foren, Mailinglisten und Newsgroups müssen Menschen, die sonst nie ein Buch in die Hand nehmen würden, sich auf einmal eine Diskussionskultur erarbeiten, um dort nicht gleich niedergemacht zu werden. Ich würde außerdem so weit gehen zu behaupten, dass nach der Schule und der Universität das Internet die Hauptquelle meiner Bildung ist.
Computer und das Netz sind nicht per se böse und auch nicht von sich aus schädlich für Kinder und Jugendliche. Statt das Internet zu verteufeln gilt es, Kindern frühzeitig - und stets altersgemäß - Medienkompetenz zu vermitteln. Zumindest was das Internet betrifft besitzt die ja momentan leider nicht einmal die Mehrheit der Eltern und Lehrer --- von Politikern ganz zu schweigen ("Was war jetzt noch einmal ein Browser?", "Ich lasse mir das Internet ausdrucken", ...). Da sind private Initiativen wie "Weblogs an die Schulen" [7] doch nur zu begrüßen.
Und ja: Natürlich würde ich mein dreijähriges Kind nicht Counterstrike oder Wolfenstein spielen lassen, natürlich müssen die Eltern ab und an mal zuschauen, was ihre Kinder im Netz so tun (falls sie denn etwas davon verstehen...); und natürlich schadet es nie, seinen Kindern aus Märchenbüchern oder den Werken von Lindgren, Preuler, Adams oder Ende vorzulesen. Das Gegenteil hat aber auch nie jemand behauptet.
Hochachtungsvoll,
micu, der ein "er" ist und keine "sie" ist.
[1] http://ssl.schlittermann.de/pipermail/lug-dd/2008-November/079885.html
[2] Ganz nebenbei sei einmal bemerkt, dass zumindest all meine Freunde jungerwachsenen Alters entweder keinen Fernseher besitzen oder diesen nur höchst sparsam konsultieren, um zudem Reich-Ranicki-kompatible Sendungen auf 3Sat oder arte zu genießen.
[3] http://www.worldofgoo.com/
[4] http://www.3sat.de/nano/cstuecke/88207/index.html
[5] http://www.3sat.de/nano/cstuecke/128157/index.html
[6] http://www.smartroom.de/office/magisterarbeit.pdf
[7] http://schulblogs.blogspot.com/2008/02/ein-paar-informationen-ber-mich.html