On Sun, Dec 03, 2000 at 01:33:50PM +0100, Stefan Lagotzki wrote:
Ein PS bzw. eine Bemerkung zu den letzten Artikeln: Denkt mal bitte nicht nur an die Schwierigkeiten des Umstiegs. Wenn man den objektorientierten Ansatz von vornherein kennen lernt, ist es meiner Meinung nach sogar einfacher, in's Programmieren einzusteigen.
Fuer Einsteiger würde ich zu einer Sprache raten, die dem Programmierer etwa die Dinge anbietet, mit denen auch die darunterliegende Hardware arbeitet. Also Speicher samt Zeigern darauf, simple Datentypen, simplen IO. Damit meine ich nicht asm sondern z.B. C (oder auch Pascal/Modula) Ich finde es unerlaesslich, dem Programmieranfänger klarzumachen, was der Rechner bei der Programmausführung *in etwa* tut. Nur mit diesem Wissen kann man halbwegs effektive Programme schreiben. Nichts gegen OO allgemein, fuer einen Neuling ist das aber viel zu sehr abstakt, viel zu sehr Meta :-)
Wieso sollte man auch ausgerechnet in der Informatiklehre völlig anders vorgehen als es in allen anderen Fachbereichen üblich ist??? * In Hauswirtschaftskursen wird richtig gekocht statt nur Fertiggerichte warm zu machen. Dabei würde man mit dem Fertiggreciht viel schneller und biller zu einer Mahlzeit kommen. Warum wohl? * In Mathe lernt man üblicherweise zuerst, wie man per Kopf+Zettel addiert, obwohl das mit einem Taschenrechner viel schneller geht. Warum ?
Genauso sollte man es auch beim Lernen des Programmierens machen. Das Argument: "C, Pascal und Co. sind viel zu niedrig und fummelig, damit kann ich keine Schüler begeistern und sie lernen nichts" Das sehe ich eben nicht so: Das Maß des an die Schüler vermittelten Wissens ist nicht(!), ob sie komplette Programme mit GUI schreiben können, sondern ob sie DAS PROGRAMMIEREN AN SICH verstanden haben. (aus der ersten Fähigkeit folgt eben nicht die zweite, wie mir viele bestätigen werden)
Also liebe Programmierlehrer: Lehrt den Knirpsen am Anfang erstmal was richtiges. Wenn sie das geschnallt haben, können sie sich auch leicht in Tütensuppen^Wkomplexe Bibliotheken und OOP ala Java einarbeiten.
genauso wie Java und C++ und PHP frei fuer jede Schule und auch fuer Betriebssysteme >Windows verfuegbar waere.
Du meinst, es gibt Betriebssysteme, die noch grösser als Windows sind? *staun*
Reinhard
PS: Java ist nicht gerade ein Paradebespiel für eine konsequente OO-Sprache. PS2: Da Schüler selten ordenlich schnell auf der Tastatur schreiben können, ist mit eine Sprache, die Quelltexte in Prosa erfordert, nicht viel pro Zeiteinheit zu schaffen.