Thomas Jacob wrote:
- Gentoo-Installationen und Upgrades dauern um Größenordnugen länger
als bei Bin-Paket-Orientierten Distros.
Also der Vorgang des Updatens dauert sicher länger, aber die Zeit, die zwischen dem Herauskommen einer neuen Version eines Programmes und der Verfügbarkeit jener auf einem Gentoo-System vergeht, ist definitiv kürzer als bei Debian. Man muss nicht an penetranter Versionitis (neueste Version = Selbstzweck) leiden, um aktuelle Software zu schätzen.
- Gentoo Ebuilds sind oft weniger ausgereift/robust als
./debian/*. Beispiel, bei iptables fehlen die meisten Interface-Bibliotheken/Headers.
Bei mir gerade nicht, aber sowas kommt vor. Dann ist eben ein bisschen Suchen oder Handarbeit angesagt. Anschließend meldest du den Bug und er wird behoben.
- Die Möglichkeit, alles mit -O3 --mcpu=MeineCPU --march=MeineCPU zu
builden wird von vielen Gentoo-Adepten als erster Vorteil verbreitet.
Wo ist denn da die Gentoo-Kritik? Ebenso toll finde ich die Anpassbarkeit in puncto Funktionalität mittels USE-Flags. Durch Prelink kriegt man sogar schnell(er) startende KDE-Apps.
- Die Gentoo-Kernel-Sources sind vollgepackt mit allerlei Patches
und deren Bugs (jüngstes Beispiel: ext3-Kernel-Memory-Leaks). Aber gut, wenn man einfach Standard-Kernels backt, läuft auch ein Gentoo-Server unter Last stabil ;)
Jetzt kommst du zu einem der größten Vorteile von Gentoo. Wenn ich getestete, stabile Software will, dann lass ich emerge nur die installieren. Will ich aber mal was ausprobieren, dann lass ich ihn eben explizit experimentelle Pakete installieren, und das Gesamtsystem funktioniert trotzdem noch. Ohne irgendwelche komplizierten Mix-Probleme wie bei der Distri mit dem "D".
Am Ende hat jeder die Wahl, welche Distri er nimmt. Jede hat ihr Vor- und Nachteile, und es wird nie die Distri mit 99% Marktanteil geben, die für so ziemlich jeden Anwender in jeder Situation für jede Hardware das Optimimum ist. Und dass ist gut so, werte ... Hier herrscht gesunder Wettbewerb.
mfg, Fabian