On Sunday 07 December 2008, Klaus Däßler wrote:
- ein Kind KANN ohne weiteres Schundvideos, Pornos, Ballerspiele
usw. erwerben und insbesondere auch runterladen.
Hmm. Das klingt jetzt so als wäre ich als Jugendlicher einfach zu doof gewesen. ;-)
- die Beschäftigung mit dem Kommpjuter nimmt progressiv Zeit in
Anspruch, die der Lebensbildung des jungen Menschen verlorengeht
...oder einem schüchternen Kind hilft doch Kontakte aufzunehmen. Es kommt sehr stark auf die Umstände an.
Ich stelle ausserdem mal kühn die These auf: ein Kind welches 100% seiner Zeit am Rechner rumballert würde ohne Rechner sich am Fernseher die Birne volldröhnen und ohne Fernseher Bier schnorren. (Ich höre hier auf, Bier gibt es schon seit ein paar tausend Jahren).
Welches exakte Problem würde ein Rechnerverbot jetzt lösen ohne ein neues Problem zu provozieren? Versteh' mich nicht falsch: ich sehe 100% PC-Kid nicht als Idealbild oder akzeptabel, aber ich sehe keine einfache und billige Lösung (Sozialarbeit ist leider teuer).
- die soziale Bindung geht verloren (vorher war das vielleicht mal
ein normales Kind, das mit anderen im Kindergarten gespielt hat)
<irony> Was blieb mir anderes übrig? Ich musste in den verd. Kindergarten! </irony>
- die verbale Ausdruckskraft leidet beträchtlich, weil nie mehr
gelesen (aber auch nicht verbal argumentiert) wird.
schdimd. isch nix ahnung von schraiben. alles andre setze in das meel sind vom mein goostfreiter. der is foll gebilded der typ.
- eine ganze Reihe weiterer Effekte, wie Übergewicht, Nervosität usw.
Gut Übergewicht kann man mir als ehemaligem Computer-Kid vorwerfen. Nervosität? Naja. Mal ganz ruhig hier...
Solange Kinder mühelos und unbemerkt an Schund rankommen, ist unwichtig, daß es auch gute Spiele gibt.
Ok. Laßt uns alle guten Projekte aufgeben! Es gibt Schund, es bringt alles eh nix!
Glaubst Du nicht, dass Eltern und Kinder nach guten Alternativen greifen würden, wenn es ihnen nur jemand sagen würde?
Hier möcht ich mal Einspruch erheben. Bitte schau mal unter dem Netzstandort (verz., Du würdest es vielleicht "Webseite" nennen) www.stiftunglesen.de nach, da wirst Du einige interessante Hinweise finden, unter anderem, daß Bildschirmlesen bei Kindern zur Verwirrung beiträgt, und nicht zum Leseverhalten führt.
Ok, es hat mich gerade verwirrt, aber das lag am Inhalt.
Gibt es dazu eine echte wissenschaftliche Studie? Wo finde ich den Originaltext?
Außerdem ist das Typische am OLPC das (bewegte) Bild.
Bitte rede nicht schlecht über OLPC, wenn Du es nicht kennst. Du bist hiermit sehr herzlich zu meinem Vortrag im Januar eingeladen.
Nein, ich glauber nicht, dass der OLPC XO-1 das Wunderheilmittel für alle Bildungsfragen ist. Ebensowenig wie ein Mathematikbuch auf magische Weise einem Kind Rechnen beibringt.
Eine gute Nachricht am Rande: Schundspiele laufen darauf nicht, weil a) der XO hat ein richtiges Betriebssystem und nicht Windoofs und b) er ist einfach zu lahm zum ballern (gut imaze könnte evtl. laufen).
Um Lesen zu lernen würde ich doch lieber ein Druckmedium empfehlen. Das fordert nämlich die nötige Konzentration und Beharrlichkeit, und außerdem automatisch die Mitwirkung der Eltern. Dinge, die man bei einem bequemen Multimedium sehr schwer finden wird.
Standardanwendung auf dem XO-1: Wikipedia. Das arme Kind, welches sich das Rückgrat mit einer ausgedruckten Wikipedia versaut, tut mir wirklich leid. ;-)
Thema verfehlt. Du willst jetzt auf die bewußte Nutzung des Internetzes durch intelligente Menschen hinaus.
Eigentlich wären wir da wieder beim eigentlichen Thema: die Originalfrage war welchen Rechner Micu seinem Kind kaufen sollte. Ich gehe davon aus, dass er die nötige Kompetenz hat sein Kind korrekt an den Rechner heranzuführen.
Sooo wichtig sind das Netz und der Rechner für Kinder eben gar nicht. Das klingt ja wie ooohnbedingtes Englisch ab dem 3. Lebensjahr. Windoofs sind doch alles bloß Fertigkeiten, die man in jedem Lebensalter blitzschnell erworben hat, wenn man nur will. Bitte mal nicht zu sehr hochstilisieren, nur weil es eines unserer Arbeitsmittel ist.
Ohne jetzt auf die Übertreibungen einzugehen: ich bin sehr froh dass ich schon mit 5 Jahren den Umgang mit Säge, Hammer und Nägeln gelernt habe (nicht Spielzeug, sondern das Werkzeug aus der Werkstatt meines Onkels).
Aber es hat jemand empfohlen, kleinen Kindern einen eigenen Netzrechner zu kaufen, als gute Alternative zum Fernsehen. Und das ist beides kreuzgefährlich,
Ja. Ein Hammer kann auch gefährlich sein. Es kommt auf die Anleitung an.
Bitte immer daran denken: wir reden über Micos Kind, nicht über das Kind von "Mr. Ballermann 2000". In Micos Fall habe ich kein Problem damit wenn ein Rechner im Kinderzimmer existiert. Bei Mr. Ballermann würde ich da das etwas anders sehen.
denn das "eigene" impliziert unweigerlich die überwiegend unbegleitete Beschäftigung mit diesem Ding. Um dann die Schlangengrube zu umgehen, wurde auf "gute Erziehung" hingewiesen - als ob man Neugier durch "guter Erziehung" beikommen könnte.
Du klingst so als sei Neugier etwas gefährliches was man unbedingt wegerziehen muss.
Da ich es sowieso gerade offen habe, Noam Chomsky: ------ Most problems of teaching are not problems of growth but helping cultivate growth. As far as I know, and this is only from personal experience in teaching, I think about ninety percent of the problem in teaching, or maybe ninety-eight percent, is just to help the students get interested. Or what it usually amounts to is to not prevent them from being interested. Typically they come in interested, and the process of education is a way of driving that defect out of their minds. But if children['s] [...] normal interest is maintained or even aroused, they can do all kinds of things in ways we don't understand.
Conference titled "Creation & Culture" in Barcelona, Spain, November 25, 1992 ------
Konrad