Hi,
On 26/01/2025 21:56, N. Schwirz wrote:
vielen lieben Dank für die ausführliche E-Mail. Bisher war meine erste Anlaufstelle für 3D-Druck der SLUB-Makerspace [1] und die zweite beim Konglomerat e.V. im Rosenwerk [2]. Gut zu hören, das es gute Linuxkompatiblilität gibt. Dort freut man sich bestimmt über Workshopangebote. Was die Software angeht, finde ich Blender, FreeCAD und OpenSCad schon eine gute Wahl. Beim Material möchte ich noch leicht entfernbares Filament für Stützstrukturen ergänzen.
Bei Stützstrukturen kenne ich 2 mögliche Strategien:
a) Man nimmt das selbe Material wie der eigentliche Druck - der Slicer sorgt dafür dass es nicht zu sehr zusammen klebt und man entfernt es nach dem Druck mit dem passenden Werkzeug.
b) PVA(*) - Polyvinyl Alcohol, ein in Wasser lösliches Polymer, wird für die Stützstruktur genommen, während ein unlösliches Filament (z.B. PLA, PETG, ...) für den Gegenstand genommen wird. Hinterher kann man die Strukturen abwaschen (eher: unter Wasser abbürsten).
(*) Nicht zu verwechseln mit PVA - Polyvinyl Acetat - das Polymer was aus Holzleim (enthält das Monomer: Vinyl Acetat ohne Poly) entsteht und was NICHT mehr löslich ist wenn es einmal polymerisiert ist. Es kann sich langfristig aber unter Abgabe von Essigsäure (das Acetat in PVA) in Polyvinyl Alcohol (das andere PVA) zersetzen wenn es ständig feucht ist und/oder von Mikroorganismen befallen wird. Beide PVA's sind erstaunlich unbedenklich bei der Umwelt- und Bio-Verträglichkeit.
Version a) funktioniert auf so ziemlich jedem modernen FDM Drucker problemlos. Wenn die Strukturen mal schwierig sind kann man im Slicer Parameter ändern, um sie leichter entfernbar zu machen.
Version b) funktioniert nur wenn man mindestens 2 Druckköpfe hat. Auch mit einer MMU (Multi-Material-Unit) sollte man keine zwei vollkommen verschiedene Materialien gleichzeitig durch die selbe Düse drucken - je nach Kompatibilität der Materialien kann das zu vollkommen unbrauchbaren Drucken führen (PLA+PETG-Gemisch haftet z.B. nicht am Rest des 3D Modells). Drucker, die mehrere Druckköpfe haben sind wesentlich teurer als die normalen Modelle. Erschwerend kommt hinzu dass PVA Filament ungefähr 4x so teuer ist wie einfaches PLA oder PETG (ca. 65-85€ vs. 13-30€).
Ich persönlich fange an meine Modelle in einfach zu klebende Teile zu zerlegen wenn die Überhänge zu schwierig werden. Mit etwas Übung kann man die Klebestellen so platzieren dass sie kaum bis gar nicht sichtbar sind.
Kennst Du noch eine andere Strategie oder ein besseres Material?
Konrad