Ich habe mir die ganze Diskussion nochmals angesehen, und etwas in meiner Erinnerung gekramt, und komme nun zu dem Schluß, daß nicht die Partitionierung das Problem ist, sondern einige Besonderheiten in M$-DOS seit Version 6.x. (Die Partition-ID's sind übrigens korrekt für LBA-Platten.)
1) Im Startsektor jeder DOS-Partition werden Informationen über die Plattengeometrie mitgespeichert. Ist dieser Sektor beim Formatieren nicht leer (512 x 0x00!), gelten die hier befindlichen Informationen für DOS-format als zutreffender als die Partitiontabelle (vgl. auch man fdisk).
2) In der Partitiontabelle steht die Plattengeometrie sowohl als C/H/S-Werte als auch als absolute Sektornummer. DOS verwendet nur C/H/S, Linux nur die Sektorennummer, Windows (zumindest 95..ME) benutzt beides! Hier liegt der eigentliche Grund für das merkwürdige Verhalten der M$-DOS Versionen. Vermutlich aus Kompatibilitätsgründen (für alte DOS-Programme) kann auf den gleichen Bereich der (IDE-)Platte sowohl mit "BIOS"-C/H/S-Funktionen, als auch mit den .vxd-Treibern zugegriffen werden. Dieses verrückte und merkwürdige Verfahren setzt absolute Konsistenz über die gesamte Platte voraus und ist wohl der Grund für die aufwendige Prüfung durch DOS-Fdisk.
Das das trotzdem schiefgehen kann, zeigt folgendes Beispiel: Nach Wechsel des Mainboards hingen sich bei einem Rechner einige (nicht alle) Programme auf, und zwar durchweg nur Programme aus dem Hause MS und jeweils an der gleichen Stelle. Neuinstallieren half nichts, Windows neuinstallieren auch nicht. Die auf der gleiche Platte befindliche Linuxinstallation lief ohne Probleme. Die gründliche Festplattendiagnose förderte folgendes zutage: Die Platte war im BIOS mit scheinbar mit x/255/63 angemeldet, eine der 4 BIOS-Tabellen enthielt aber y/240/63. Auch die FAT32-Partition war vom alten Board her mit y/240/63 formatiert. Normalerweise hätte das Booten gar nicht funktionieren können... Nach Datensicherung und komplettem Neuaufbau (Löschen und Neueinrichten) der Partition lief alles.
Wie das Problem mit der genannten Partitionierung zu lösen ist, hängt auch davon ab, ob und welches Windows dort laufen soll. Wenn es Win 95..ME sein soll, kann man 1) MS-DOS fdisk verwenden 2) den ersten Sektor der Partition vor dem Formatieren mit Nullen überschreiben (z.B. linux dd) Fall Windows NT..XP oder kein System verwendet werden soll, kann man ein beliebiges anderes Formatierungsprogramm außer MS-format verwenden.
Tilman Heinrich