On Saturday 14 January 2006 23:28, Carsten Friede wrote:
nachdem ich wieder einige Male am Kernel rumgespielt und damit einen Haufen Zeit verbraten habe, würde ich gerne mal wissen, wie groß der SpeedUp bei sowas eigentlich ist.
Oder anders ausgedrückt, wie bekommt man überhaupt eine Geschwindigkeitssteigerung in ein Linux-System?
Das kommt darauf an, was Du mit dem System so machst.
*IO-lastiges: auf den eigenen Prozessor getunter Kernel, die richtigen Treiber für die Hardware -> bis zu Faktor 2; bei Fehlkonfiguration negativer Effekt
*Rechenintensiv (Fluid-Dynamics und ähnliche Number-Crunching-Aufgaben): die entsprechende Mathe-Lib muss den Prozessor voll ausnutzen können -> je nach Platform und Bibliothek selber Effekt wie oben (meist aber im Bereich 10-30%).
*Interaktiv (Multimedia, 3D Grafik): hier überwiegen die subjektiven Effekte. Kompilier den Kernel auf "preemptive" - das verbessert die Response-Zeiten aber verschlechtert die Gesamtgeschwindigkeit bei IO und parallelen Berechnungen. Optimiere die wichtigsten MM-Programme so, dass sie die Vektorbefehle des Prozessors benutzen (MMX/SSE(2)) - das verringert die Prozessorlast dann wenn die Programme Reserven am nötigsten haben. Für 3D: benutze eine gute Grafikkarte mit ordentlichem OpenGL-Treiber. Wenn Du Power-User mit entsprechend parallelisierten Programmen bist: denke über ein Dual-Prozessorsystem nach - mit 2 Prozessoren hat das System wesentlich weniger Schwierigkeiten beim Scheduling.
*Netzwerkrouter: vergiss es, das System langweilt sich sowieso 99,9% der Zeit (selbst wenn es ständig in die 2MBit-Standleitung heinschaufelt).
Konrad