On Tuesday 20 February 2001 17:11, Eric Schaefer wrote:
On Tue, Feb 20, 2001 at 03:16:05PM +0100, Christian Wippermann wrote:
Leider immer wieder: Glasfaser != xDSL :-((
Ich habe das zwar auch schon aus allen Ecken munkeln hoeren ... Aber: Koennt Ihr mir erklaeren, warum DSL Endgeraete (Kunde <=> Provider) nicht miteinander kommunizieren koennen, wenn sie auf Fiber statt Kupfer reden?
Wahrscheinlich (ich hab grad keine Specs da) unterhalten die sich über irgendwas ausgeklügeltes analoges, was natürlich über Glasfaser (üblichwerweise nur digital) nicht geht. Die ganze Leitungskodierung ist einfach anders. Weiß jemand zu den DSL-Techniken was tiefergehendes?
Um es populärwissenschaftlich zu sagen: DSL-Modem ist für Netzzugang sowas, wie Ethernetchip für's heimische LAN. Benutzt man ein anderes Medium (Glas statt Kupfer) muss das Protokoll auf der untersten Ebene vollkommen neu spezifiziert werden. Man kann durchaus DSL-artige Protokolle über Glasfaser fahren aber die werden dann anders moduliert.
Ich weiss nicht was für Protokolle über die Glasfasern der Telekom gefahren werden, aber ich nehme an, es ist eine Art von ATM über diverseste physische Kodierungen (Wavelength-Multiplexing, Polarisational Multipl. etc.). DSL über Kupfer benutzt (wieder populärwiss.) das Kabel als eine Art Funkstrecke, indem es in mehrere Frequenzbereiche aufgeteilt wird und dann festgelegt wird welche Frequenzen in welche Richtung benutzt werden, damit kann man auf der selben Leitung sehr viele Bits (jeweils unterschiedlich moduliert) parallel senden. Bei einer Glasfaser würde man dann unterschiedlich-"farbige" Laser gleichzeitig benutzen (Wavelength-Multiplexing) und die "Farben" am anderen Ende wieder trennen. Dummerweise wird es wohl so sein, dass sich viele Leute eine Faser teilen (da sie sehr teuer sind und es technisch sinnvoll ist).
Lösung wäre also ein "Modem", das (ebenso wie ein DSL-Modem) Ethernet-Frames entgegennimmt und in etwas anderes verpackt. Nur diesmal nicht in die Codierung der Kupferdoppelader, sondern in ATM-Frames, die auf die Glasfaser geschickt werden. Problem: die Telekom will für diese Technologier schon seit Jahren sehr viel Geld, würde sie sie jetzt als DSL-Ersatz verkaufen würden die Firmenkunden nicht mehr einsehen, warum sie soviel Geld bezahlen sollen.
Konrad