On Tue, Feb 27, 2001 at 05:33:36AM +0100, Reinhard Foerster wrote:
Mal eine realistisches Beispiel - ein WWW-Server mit Dutzenden Serverprozessen. Dein tolles kommerzielles Unix verbietet das forken
Die Welt besteht nicht nur aus WWW-Servern. Wenn in einer Firma der Datenbankserver einfach mal so abgeschossen wird (der wird oftmal der "böse" sein, da viel Speicherbedarf), oder auch ein beliebiger anderer Prozess, dann hat der Admin ein Problem. Für den Fall, daß auf dem Rechner missionskritische Anwendungen laufen, sollte der Admin lieber ein einfaches (!) Ticket nach Venezuela im Schrank haben.
Nun kannst Du mal raten, warum man Linux gerade bei WWW-Servern so gerne einsetzt und dem kommerziellen Kram laengst den Rang abgelaufen hat...
Weil es billig ist?
Super Argument! (Ebenso sinnloses Analogon: Windows auf dem Desktop ist so wahnsinnig verbreitet, weil es technisch so genial ist)
Ist es das denn nicht? Steht so auf der Verpackung. Meinst Du die haben mich beschwindelt?
Mir gehts mehr um die Technik als ums Marketing.
Hype ist auch Marketing, aber nicht immer gutes. Ich habe in der letzten Zeit das Gefühl, daß Linux langsam aber sicher an Featuritis leidet. Man will immer mehr einbauen, ohne das vorhandene auszubauen (Extensivität vs. Intensivität). Wenn die "Gemeinde" da nicht aufpaßt, kann Linux ganz schnell da landen, wo schon viele andere OSs gelandet sind.
Darum bitte ich auch. Insbesondere die irrsinnige Behauptung, Linux wuerde beliebige Prozesse killen, sollte doch endlich mal aufhoeren.
Diese Behauptung ist leider wahr. Lies einfach den Code. Lies vor allem erstmal den Code, wie der Speicher rausgegeben wird.
Genau. Ich bin mir recht sicher, daß es möglich wäre eine Programm zu schreiben, welches einen produktiven Server zu Fall bringt, in dem es diverse Prozesse startet, die nach verschiedenen Gesichtspunkten Speicher ausfassen und teilweise auch belegen. Wenn man das geschickt macht, werden ganz schnell die "falschen" Prozesse gekillt.
- der Kern kann nicht feststellen, wer der böse ist (weil es keine bösen Prozesse gibt. Punkt!!!)
Eben.
Disclaimer: Ich (und sicher auch Reinhard) mag Linux und will es hier nicht runtermachen. Ich finde es nur sinnvoll solche Probleme zur Diskussion zu stellen. Ich finde das sogar enorm wichtig. Bei MS Produkten wird sowas einfach hingenommen. Die Diskussionfähigkeit ist doch gerade ein Vorteil von OSS (und Verwandten).
Gruß, Eric