Am Samstag, 10. Januar 2004 22:22 schrieb Konrad Rosenbaum:
Ihr streitet euch, als seiet Ihr Verkäufer, die sich gegenseitig die Kunden klauen müssen.
Nein, eher wie Religionsfanatiker... ;-)
Auch gut.
Es geht hier nicht um Verkauf, sondern um Ideologie. Guter Lesestoff dazu:
Junge! Unten schreibst du von Zeit. Denkst du mal an meine? Ich weiß nicht, wie es bei dir steht, ich muss erst englische Texte übersetzten, ehe ich die verstehe. Weitere Kommentare unten.
2.) Warum soll nicht auch über solche Software diskutiert werden?
Kein Problem mit reiner Diskussion. Aber Marketing tut nicht Not.
Da stimme ich dir vollkommen zu.
Zeit ist Geld (sorry, wir leben in einer Marktwirtschaft; meinen exakten Preis kannst Du ja spasseshalber bei meinem Boss nachfragen - ich habe gehört er ist recht hoch).
Es gibt wirklich Leute, die was wert sind? Kannst wohl nicht durch eine Maschine ersetzt werden. Glücklicher Mensch.
Wenn ich jemandem meine Zeit gebe, muss es mir das auch wert sein: entweder weil ich glaube, dass er/sie es verdient hat, oder weil ich einen Gegenwert bekomme (nicht unbedingt Geld, Wissen oder gute Unterhaltung ist oft viel interessanter).
Wieder stimme ich dir zu.
Pro Woche stehen mir (systembedingt) nur 168 Stunden zur Verfügung, davon brauche ich mindestens 56 zur Regeneration (Schlaf), ca. 20 zur Energieaufnahme (Essen), ca. 7 für Hardwarereinigung, ca. 12 zur arbeitsbedingten Fortbewegung und 40 habe ich vertraglich meinem Boss verkauft. Bleiben gerade mal 33 Stunden, die ich mehr oder weniger gleichmäßig auf diverse Projekte, Faulenzen, Klettern, Diskussionen, Fortbildung, Romane, Filme, etc. verteilen kann.
Das du dann einige Minuten von deinen 33 Stunden für diese Mail abgeknappst hast, ehrt mich.
Wenn ich von dieser Zeit 2 Stunden einer Firma gebe, dann möchte ich auch etwas davon haben - Zusatzwissen, das mich weiterbringt wäre zum Beispiel ein gutes Angebot. Bunte Bilder, grosse Worte, kein Inhalt zählt definitiv zur Kategorie "Verschwendung".
Wozu gibt es Werbung? ;-)
4.) Die Gefahr bei freiem Sourcecode ist immer, dass dieser in kommerzieller, nicht offenen Programmen wieder auftaucht. Wer will das nachprüfen, wenn die Firma den Quelltext nicht offen legt?
Diese Gefahr besteht kommerziellem Code auch. Du würdest Dich wundern, wieviele Leute Einblick in den meisten Source haben... (Micro$ecret ist da eher die grosse Ausnahme)
Die Verlockung ist sehr groß, wenn man nen Schnipsel Code hat. Ich kenne das.
Der Vorteil von Open Source in solchen Situationen (z.B. wenn ein Programmierer ohne das Wissen seines Managements KDE-Code in $BUNTESPROGRAMM kopiert hat) ist, dass die freien Programmierer Dich nicht gleich umbringen - sie werden keine teuren Lizenzen nachfordern (sie hätten ja sowieso nix damit verdient), sondern Dir die Chance geben, Deinen Fehler zu korrigieren.
Das dieser "Fehler" korrigiert wird, glaube ich aber nicht. Da werden Variablen ausgetauscht und Klammern verschoben. Mehr nicht.
Das ist übrigens schon mehrfach passiert. Es kommt nur nicht an die Presse, weil die meisten Firmen sich mit den Programmierern/der FSF einigen können. Siehe: http://emoglen.law.columbia.edu/publications/lu-12.html
Schon wieder englisch. Gibts nicht mal was für Leute mit wenig Zeit?
Ich finde diese Diskussion etwas übertrieben. Macht aber ruhig weiter, es macht Spass die einzelnen Meinungen zu verfolgen.
Solche Diskussionen müssen von Zeit zu Zeit geführt werden, damit wir uns bewusst werden, was wir eigentlich wollen.
Und was wollen wir? Ich habe noch keinen klaren Satz gehört wie: "Wir sind dafür, dass nur OpenSource auf Linux angewendet wird." oder "Wir sind dafür, dass propritäre und OpenSource auf Linux eingesetzt wird. Nicht aber Komerzielle."
Für mich zählt, dass es funktioniert!