Hi,
On 08/09/2021 09:27, Thomas Schmidt wrote:
Während hier über Arduino diskutiert wurde, habe ich eine Technik gebaut, die Hardware steuert, aber vom Raspberry Pi aus. Es lässt sich oft einfacher bauen, programmieren und ein Display anschließen. Dafür ist es nicht von sich aus echtzeitfähig.
Um ganz ehrlich zu sein: auch mit Arduino ist Echtzeit schwierig, was in dem Fall aber an der Software liegt - die Arduino-Bibliotheken sind etwas chaotisch und alles andere als auf Echtzeit optimiert.
Wenn man Echtzeit will muss man sich schon etwas mehr Mühe geben als solche Einsteiger-Software-Plattformen. Die Hardware kann es in beiden Fällen, die Software braucht mehr Aufmerksamkeit und Fachwissen.
Das ist also je nach Anwendung nicht das Problem.
Endlich habe ich die Webseite dazu angefangen und kann es euch zeigen: https://exponiert.org/
Kastanie ist mein Brötchengeber. Darüber kann ich von der Platine bis zum fertigen Gerät alles anbieten.
Niedlich. Bienchen.
Korrigieren wir aber mal etwas den Marketing-Speak auf der Seite:
Es sollte sehr deutlich darauf hingewiesen werden dass es nur mit RPi funktioniert bzw. ein ganzheitliches Paket ist. Anschluss an einen PC geht aufgrund von I2C nicht.
Also geben wir dem Teil einen ehrlichen Namen: es ist ein I2C basierter I/O Expander speziell für den RPi. Punkt.
Was ist eigentlich die Zielgruppe?
Was ich mir bei der Technik an Spezialfähigkeiten erhoffe: Die standardisierten Boards lassen sich schneller aufbauen als Spezialentwicklungen, die losen Platinen sind billiger als Industrietechnik,
Ja stimmt. Schränkt Dich aber auch auf eine sehr begrenzte Nutzergruppe ein: RPi Fans, die aus unergründlichen Gründen Arduino hassen und sich keine Industrietechnik leisten wollen, aber trotzdem bereit sind industrielle Preise zu bezahlen.
Viel einfacher als Arduino ist es definitiv nicht. Man muss immernoch den RPi programmieren.
Billiger als Industrietechnik auf dem selben Niveau ist es auch nicht - laut Webseite. Natürlich bekommst Du auch Industrietechnik die teurer ist.
und der I2C-Abklatsch ist robuster als die üblichen Arduino-Sensoren.
"Abklatsch"? Du verwendest einen halbwegs standardisierten I2C Bus Extender ohne irgendwelche Extras drumherum mit einem niedlichen Steckerchen. Nicht mehr, nicht weniger.
Damit erweiterst Du den I2C von wenigen Zentimetern auf 1-5 Meter ohne galvanische Trennung von RPi und Modul. Ich nehme mal an das war das Ziel der Übung? Wenn ja: gut gemacht.
Diese Extension hat absolut nix, aber auch gar nix, mit den angeschlossenen Sensoren zu tun. Die Verbindung zwischen Sensor und I/O Board muss immernoch vergleichsweise kurz sein, es sei denn der Sensor bekommt seinen eigenen Extender oder ist von sich aus robust genug.
Das selbe Prinzip funktioniert mit einem Arduino wenn Du ein Ethernet-Modul oder einen RS485-Treiber als Verlängerung anschließt. Sowas habe ich gerade für meinen Arbeitgeber gemacht.
Man kann jetzt noch diskutieren welche Arten von Sensoren man anschließen will und wie/wo die Daten aufbereitet werden sollen. Je nach Anwendung kann die eine oder andere Plattform besser sein.
Weshalb ich euch schreibe:
- Ich möchte auch mal was Cooles zeigen und Street Credibility dafür,
dass das eine ernsthafte Alternative zu einigen Arduino-Projekten sein kann.
Es ist cool. Sieht sauber aus. Solange Du es nicht als Wunderwaffe oder Arduino-Killer verkaufen willst ist es ein nettes Projekt.
Es gibt ein paar schaltungstechnische Fragezeichen, dazu müsste ich es aber wesentlich länger und intensiver anschauen als ich gerade Zeit habe. Vermutlich tut es was es soll.
Eine Alternative zu Arduino für den durchschnittlichen Bastler oder zu Industriemodulen ist es definitiv nicht. Dazu ist es zu speziell. Löst es einige spezielle Probleme besser als Arduino? Tut es. Punkt.
Street Creds? Keine Ahnung, ich war lange nicht mehr auf der Straße. :-P
- Diese Liste ist der erste zaghafte Vorstoß in die
Open-Source-Community, von der ich mir Meinungen erhoffe.
Willkommen in der Community.
Was genau sind die Fragen die Du hast?
- Vielleicht hat jemand Lust, es auch aufzubauen. Dann merke ich, wo
Doku fehlt und was technisch verbessert werden sollte. Ich gebe alle Daten und Wissen unter MIT-Lizenz weiter. Die Teile sind inklusive Platinen alle günstig bei deutschen Händlern zu bekommen.
Für Open Source bzw. Bastler als Zielgruppe sind die Preise auf der Webseite völlig überzogen - 20€ für eine leere Platine ist um Faktor 4-5 zu viel. Bedenke, im Bastlersegment konkurrierst Du mit chinesischen Arduino-Clonen für wenige Euro.
Für das Ziel "wir beraten Museen und andere Aussteller mit maßgeschneiderten I/O Lösungen" scheinen die Preise hingegen fair. Das scheint die Webseite jedenfalls zu verkaufen.
Die Bauteile bekomme ich für einen Bruchteil online und ich habe nichts gesehen was außergewöhnlich an der Kombination von Bauteilen ist. Du verkaufst hier Beratungsleistungen für Leute, deren Expertise außerhalb der Elektronik liegt. Habe ich da irgendwas falsch verstanden?
Apropos Open Source und MIT-Lizenz: ich habe keinerlei Sourcen oder Schaltpläne auf der Seite gefunden. Bei Open Source Hardware gehört das irgendwie dazu. Das würde es dann auch einfacher machen Fragen zu beantworten.
Kurzum: stell mal Deine Fragen. Dann schauen wir weiter.
Gruss, Konrad