On Tue, 27 Jun 2000, Reinhard Foerster wrote:
On Mon, Jun 26, 2000 at 10:10:50PM +0200, Jens Lorenz wrote: Hallo Jens, Hallo *,
[fork und Speicher]
[Hotel <-> Linux]Das ist sonst wie mit ueberbuchten Hotels: 80 Betten habe ich, 100
IMHO ist das doch ein Statistik-Problem. Wie du oben selbst sagst, laesst [...] Dazu muesste man einfach mal fuer eine sehr grosse Anzahl Prozesse feststellen, wieviel ihres Speichers nach einem fork() veraendert wird. Und dann kannst du mit der Statistik berechnen wieviel mehr als vorhandenen Speicher ein fork() vergeben darf (bei einer bestimmten, von Dir frei waehlbaren Wahrscheinlichkeit, dass das dann doch noch schiefgeht).
Ich finde nicht, dass man in solchen Faellen mit Statistk sehr weit kommt. Einfaches Analogon: Frag man 1000 Leute, wieviel % ihrer Festplatte maximal belegt sind. Nehmen wir mal an 80%. Nun rechnen wir noch einen grossen Sicherheitsfaktor mit ein und bauen ab heute Festplatten, die behaupten 10 GB zu speichern, real aber nur 9.5 GB Platz fassen. Wer die letzten 500MB benötigt verliert eben ein paar Daten. Was solls? Das wuerde kein Mensch machen, oder? Warum bist du dann bei deinem Betriebssystem so anspruchslos?
Bitte nicht Aepfel und Pflaumen vergleichen! Statistisch sind das zwei voellig unterschiedliche Systeme.
Da ein Betriebssystem sowieso schon sehr langsam ist, wenn sich der Swap fuellt stoert dort ein abgeschmierter Prozess auch nicht mehr. Ausserdem trifft es in 99% der Faelle den Verursacher, da er noch mehr Speicher zieht.
Mit pessimistischen Strategien waere ausserdem der ganze Performance- und Effektivitaets-gewinn von Linux futsch.
Ein guter Admin wird also genug RAM/Swap einbauen, damit das nicht zum Flaschenhals des Systems wird. Ist der Swap voll und schmiert ein Prozess ab, war das System sowieso ueberlastet und sollte ins Maintenance-Runlevel gehen und gewartet werden.
Ich habe das mal mit ueberbuchten Fluglinien gerechnet, sollte sich aber leicht auf Hotels und Speicher anpassen lassen ...
Klaro, das geht, nur a) ist die Ueberbuchung im Fehlerfall Kunden- bzw. Prozesssicht ziemlich aetzend b) sind unbelegte Betten/Flugzeuge vergleichsweise teuer als ein paar MB swap.
ich erinnere mich da an einige aetzende Stunden BWL, Mathe und Statismus... Das Gleichungssystem ist in beiden Faellen identisch, nur die Konstanten sind anders (siehe Lagerhaltungs-theorie):
Ki=Ku*Nu Ku=Kn*Nn K=Ki+Ku -> Min
Ki=Image-Schaden Ku=Kosten einer einzelnen Ueberbelegung Nu=Anzahl Ueberbelegungen Ku=Kosten Unterbelegung Kn=Unterhaltskosten eines leeren Zimmers Nn=Anzahl Nichtbelegungen
Ku/Ki ist fuer Hotels heute so hoch, dass man Ku in Kauf nimmt. Bei Fluglienien und Programmabstuerzen sieht das ganz anders aus.
Konrad