Ich habe einige Jahre in einem Fahrzeugunternehmen gearbeitet, mit der Aufgabe, die thermische Funktionssicherheit des Gesamtfahrzeuges abzusichern. Dabei war ich natürlich, da ich die Bauteile nicht konstruiert oder anderweitig betreut habe, immer auf eine gute Zusammenarbeit mit allen anderen angewiesen. Eine persönlicher Streit war nicht hilfreich und dank einer gelebten Eskalationskultur auch nicht notwendig. Vielleicht helfen Dir meine Anmerkungen.
Ich würde folgendes machen. 1. Benenne (freundlich und objektiv, ohne Namensnennung) das Problem das Scheffe hat (Büro zu laut)
2. Benenne mögliche Abhilfemaßnahmen (Lüfter aus, Lüfter tauschen, Lüfter regeln, Akustikmaßnahmen im Bereich der Quelle, Akustikmaßnahmen im Bereich des Arbeitsplatzes des Betroffenen, Raumordnung ändern) (Erst mal ohne Kosten, aber mit Deinem Angebot die Kosten zu recherchieren)
3. analysiere durch die Maßnahme mögliche Hardwareschäden (CPU, Speicher, Festplatte)
4. Leite daraus mögliche Datenschäden ab (die Aufschlüsselung der Kosten für die Neubeschaffung der Hardware und Daten würde ich nur auf Anfrage aufstellen, ansonsten wirkt das wie ein Druckmittel, kennen solltest Du sie aber)
5. Gebe eine Empfehlung ab
Alles sachlich neutral in eine E-Mail packen und an den Scheff schicken. (Immer so schreiben, dass er es ggf mit Anmerkung an seinen Scheffe weiterschicken und um Geld bitten kann.) Kurz vor oder nach dem Absenden bei Scheffe vorbeitraben und Ihn vorwarnen, dass die E-Mail kommt und um eine Gesprächstermin bitten um die Lösungsansätze zu besprechen. Nach dem Gespräch eine E-Mail mit der Zusammenfassung und den Ergebnissen des Gespräches zukommen lassen. (Da muss drin stehem, wer was macht)
Ansonsten Scheffe immer Wahlmöglichkeiten anbieten und offen lassen. Niemals gleich mit der Scheffscheffkeule schwingen, da er sonst sein Gesicht verliert und Du auf der Abschussliste stehst. Dein Verhältnis zum Scheffscheff kann dadurch auch belastet werden.
Als erstes würde ich erst mal seinen Anweisungen folgen und die Logs sammeln. Schau Dir dann die Akustik im Raum an. Vorgesetzte sitzen gern in der Ecke. Dort sammeln sich Schallwellen auf einem Punkt und können tatsächlich nerven. Habt ihr Pflanzen im Büro, wenn nein kann man (große mit vielen Ästen und Blättern) beschaffen lassen. (Achtung teuer) Ansonsten kann man offenporigen Schaumstoff günstig im Raum positionieren (z.B. einen Tux, der günstig sitzt, oder Noppenschaumstoff in einem Holzrahmen mit Stoff abgedeckt als "einfarbiges Bild" aufgehängt) Auf die Möglichkeiten bei Lüftern und dem Serverschrank, brauche ich hier wohl nicht einzugehen.
Andreas
Ottmar-Schmidt@web.de schrieb:
GGF kannste dem Chef das mailen, er solls ausdrucken mit dem Satz darunter "Ich habe die Warnungen und Bedenken gelesen und zur Kenntnis genommen. Ich bin bereit die Verantwortung dafür, mit allen Konsequenzen zu übernehmen" Unterschrift vom Chefe drunter und ab bei Dir in den Ordner und dann knallen lassen. Abfahrt!! Was soll das ?? Wer bezahlt schafft an, oder läuft halt auch mal auf.
VG
Ottmar
-----Ursprüngliche Nachricht----- Von: "Konrad Rosenbaum" konrad@silmor.de Gesendet: 09.11.09 09:18:44 An: "Linux-User-Group Dresden" lug-dd@mailman.schlittermann.de Betreff: Re: Verantwortung
IANAL
On Sunday 08 November 2009, Luca Bertoncello wrote:
Diesmal habe ich eine rechtliche Frage an euch...
Ich bin als Programmierer und SystemAdministrator eingestellt worden (so ist in dem Vertrag geschrieben). Leider gibt es jetzt einigen Streit mit dem Chef und ich will genau wissen, ob ich für die Gesundheit und Betriebsfähigkeit der Systeme verantwortlich bin oder nicht. Meine Befürchtung ist nur, daß er was macht, und ich dann später zu Problemen komme, und will, selbstverständlich, das ganze vermeiden...
Eure Meinung?
Erstmal: gegen Weisungen vom Chef kannst Du nur wenig machen - es sei denn sie sind klar illegal (verstoßen gegen das Strafgesetz). Die Anweisung die Firmen-IT zu überlasten ist nicht illegal, nur dumm. Der Chef hat übrigens das Recht Dir zu kündigen wenn Du Dich weigerst.
Deine Pflicht ist Deine Arbeit gut zu machen und bei dummen Anweisungen den Chef über die Konsequenzen zu informieren. Du musst nicht seine Fehler ausbaden (deswegen bekommt er mehr Geld als Du) und Du musst seinen Weisungen folgen (deswegen sind die Schmerzensgelder^WGehälter in der IT besser als im Einzelhandel).
Also: die Anweisung und alle absehbaren Konsequenzen in einer eMail zusammenfassen und an den Chef schicken und per Mail(!) bestätigen lassen - wenn er trotzdem dabei bleibt ist er schuld. Bis hierhin halte Dich an die Hierarchie! Wenn es absehbar ist, dass es zu einem arbeitsrechtlichen Streit kommen wird (z.B. wenn das Betriebsklima schon ruiniert ist oder die Kündigung schon absehbar ist), dann druck die Mail aus und lass' sie Dir vom Chef unterschreiben. Wenn er sich weigert die Anweisung schriftlich zu bestätigen (ist zumindest mir noch nicht passiert) kannst Du nur seinen Chef informieren oder Dir einen Anwalt nehmen, denn das würde bedeuten dass er Dich loswerden will.
Konrad
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