Am Samstag, 10. Januar 2004 21:58 schrieb Tobias Koenig:
Hi Falk,
Hallo Tobias.
Ihr streitet euch, als seiet Ihr Verkäufer, die sich gegenseitig die Kunden klauen müssen.
Sind wir das nicht? Hmm, stimmt... sind wir nicht... ;)
Ihr/wir sind Linux-Anwender, bastler, tüftler, programmierer, verfechter, verflucher, forscher, lernende und lehrende, ...
- Kommerziell = man muss Geld dafür ausgeben
- Proprietär = man bekommt keinen Quellcode dazu
2. hab ich selbst im Lexikon (in immerhin 5 verschiedenen!) nicht gefunden.
- != 2) !!!
Nicht unbedingt. Kann sein, muss aber nicht. Kommt auf das Produkt und den Hersteller an.
Wenn jemand mit der freien Version eines Programmes nicht zufrieden ist, soll er doch für eine Alternative Geld ausgeben.
Das ist die falsche heransgehesweise IMHO. Wo wären wir heute wenn Linus sich das Betriebsystem XXX gekauft hätte statt selbst was zu schreiben? Was würden wir benutzen wenn RMS seine UNIX-Tools käuflich erworben hätte statt das GNU-Projekt zu starten?
Das sehe ich etwas anders. Ein gekauftes Programm kann man in der Regel nicht weiterentwickeln. Will man dass, MUSS man entweder OpenSource nutzen oder selbst programmieren. Nun zu Linus: Er wollte eine Alternative zu Unix haben, so habe ich es zumindest gelesen und gesagt bekommen. Da wäre kaufen ziemlich sinnlos gewesen, er wollte ja kein Geld ausgeben.
2.) Warum soll nicht auch über solche Software diskutiert werden?
Weils es nicht wirklich was bringt? Man kann diese Softwareform nur durch gute, freie Software überwinden. Und wenn der freien Software die Benutzer/Entwickler fehlen, da diese proprietäre Sachen verwenden wird sich da wohl nix drann ändern :(
Es gibt aber vielleicht interessante Sachen, die man in ein OpenSource-Projekt reinstecken könnte. Auch ohne Quelltext - selbst ist der bastler. Als Beispiel nenne ich hier mal Phase5. Sagt euch nichts? War (m. M. bis vor kurzem) ein toller HTML-Editor für mehrere Programmiersprachen. Diesen vermisse ich unter Linux. Portieren? Der Entwickler gibt den Quelltext nicht frei. Also diskutieren wir mal über diesen Editor und überlegen, ob man diesen als Linux-Variante (vielleicht als Xten Editor für KDE) programmieren könnte. Gibt es interessierte? Oder besser: Leute, die ihn kennen? Siehst du jetzt: Es gibt vielleicht Dinge, die es bereits gibt, aber nicht OpenSource sind. Deshalb muss man auch über das Andere reden.
3.) Ich nutze StarOffice und Opera, beides Produkte für die man bezahlen müsste (Opera mit Werbebanner, also nicht bezahlt; StarOffice käuflich erworben) unter Linux. Bin ich jetzt ein Buhmann, weil mir OpenOffice oder Konqueror nicht zusagt?
Warum sagen dir sie nicht zu? Hast du deine
Wenn der Konqueror wie Opera wäre (ohne Banner, aber gleicher Aufbau und Geschwindigkeit (bei einem Modem ist der ne Qual! Wirklich!)) könnte ich ohne Opera leben. Und StarOffice hat einige komerzielle Komponenten, die OpenOffice nun mal nicht hat, das Leben aber um einiges erleichtern.
Wünsche/Veränderungsvorschläge schon mal an die Entwicklerteams der beiden Projekte geschickt, damit sie sich der Sachen annehmen können?
Ehrlich gesagt ist mir das etwas umständlich. Ich verfüge über ein Modem => langsamme Leitung. Und jedesmal in die HS fahren, dort ne Email schreiben und wieder Heim... Du verstehen?
Letztendlich unterstütze ich aber die OpenOffice-Entwicklung durch den Kauf von SO. Sun unterstützt ja OpenOffice.
Nunja... es gibt sicher bessere Wege um Geld in die OpenSource-Community fließen zu lassen ;)
Kann sein. Aber warum einfach, wenns auch umständlich geht?
- Das freier Sourcecode in kommerziellen Programmen auftaucht ist in
letzter Zeit mehrmals herausgefunden wurden (irgendein IM-Client und eine mplayer lib IIRC). Das Problem bei kommerzieller/proprietärer Softwareentwicklung ist der Zeitdruck, deswegen haben die Entwickler nicht die Zeit den 'geborgten' Code von allen Spuren zu reinigen, früher oder später kommt es ans Tageslicht.
Dann stellen sich die Typen falsch an. Ich als Boss würde die Feuern. Wofür beazhle ich die, wenn die nicht die Spuren verwischen können? ;-)
- Abgesehen das diese Firmen die GPL verletzen ist es doch immer noch
besser Code in einer freien Software und in einer prorietären zu haben als nur in letzterer, oder? ;)
Die GPL wird leider von vielen Firmen nicht für ernst genommen. Sie ist eine Spielerei, und M$ haut ja fleißig in diese Kerbe. Außerdem geht es um die Zeit des Programmierers. Die war umsonst.
Ich finde diese Diskussion etwas übertrieben. Macht aber ruhig weiter, es macht Spass die einzelnen Meinungen zu verfolgen.
Find ich auch :)
Freud mich.
Dadurch das Linux immer mehr 'Mainstream' wird, befürchte ich das die alten Ziele der FreienSoftware mehr und mehr ins Hintertreffen geraden und GNU/Linux nur noch als Freeware gesehen wird... Diese Diskussion soll dem etwas entgegenwirken :)
Große Firmen unterstützen immerhin die Entwicklung: Novell, Sun, IBM, ... Alles Reichtumsorientiert. ;-) Um dieses Problem zu umgehen, müssten die OpenSourcer schneller Ideen umsetzten, ehe eine kommerzielle Lösung auf dem Markt ist. Doch wer schreibt schon ein kostenfreies Lexware oder ORBIS für große Firmen, die die Knede im schlaf verdienen?
Ich habe nichts gegen propritäre Software, wenn sie kostenlos ist. Ich verstehe mich mehr als Anwender, es muss funktionieren. Was nicht da ist, programmiere ich mir selbst.
Falk