On Sat, 2004-04-03 at 13:44, Torsten Werner wrote:
das möchte ich den gentoo-Fans nicht vorenthalten... ;-)
- Package name : apt-gentoo
Hehe. Da mein Debian Woody/Sid/Sarge-Gemuddel mittlerweile massiv unstabil wurde (es ließ sich kein Paket mehr ohne Gefrickel installieren), habe ich einen Schlußstrich gezogen. Seit längerem sollte sowieso eine neue Platte her und Gentoo stand auf der ToDo-Liste, es war also unvermeidlich... ;-)
Ein kleiner Erfahrungsbericht: Also an einer dicken Leitung die x86-universal CD runtergeladen (eine Installations-CD, die sich noch nicht auf eine spezielle x86-CPU festgelegt hat) und losgelegt. Leider fehlt auf dieser eine Menge unwichtiger Kram wie Kernel-Quellen, so daß dann doch die dünne Leitung zu Hause zum Glühen kam. Das Grundsystem war relativ schnell fertig (ein paar Stunden, da ich mehrmals von vorn begonnen habe, um verschiedene Konfigurationen auszuprobieren. Als dann X und gnome dran waren, hat mein Telekommunikationsminister nicht mehr mitgespielt. Am nächsten Tag an der dicken Leitung noch eine packages-athlon-xp-CD runtergeladen (da sind vorkompilierte Pakete drauf). Da ich in der Doku geflissentlich eine Ebene des Pfades für die Pakete überlesen habe, hat das dann bestimmt eine Stunde gedauert, bis ich mit der Installation anfangen konnte. Als ich dann noch herausgefunden hatte, wie man emerge dazu zwingt nur vorkompilierte Pakete zu benutzen (noch mal ca. 30min), ging alles eigentlich sehr schnell. Schwuppdiwupps waren X, Gnome, Mozilla und evolution drauf. Man kann sehr schön konfigurieren, welche Optionen in die einzelnen Softwarepakete einkompiliert werden sollen. Dafür gibt es die Variable USE, welche auch temporär für einzelne Pakete gesetzt werden können. z.B.: USE="mmx 3dnow gtk2 gnome mozilla tetex cups java opengl -kde -qt -emacs -svga" Mit der entsprechenden Erfahrung würde ich eine erneute Installation in ca. 2h hinbekommen. Man muß sich bezüglich der Art der Pakete nur Prioritäten setzen (das war jetzt der Bogen zurück zum Subject). Aber auch eine komplette Installation aus den Quellen hätte nicht so übermäßig lange gedauert. Es sein denn, man installiert auf einem etwas schwachbrüstigen PC. Hier (Athlon-XP 2100+) hat das Bauen vom gcc ca. 10 (subjektive) Minuten gedauert.
Ich werde jedenfalls vorläufig bei Gentoo bleiben (nach ca. 7 Debian-Jahren). Grund: Wenn man bei nur einem Programm (oder sonstiger SW) von einer bestimmten, aktuellen Version abhängig ist (z.B. weil man rattenscharf auf Feature Y ist), dann hat man bei Debian meistens verloren. Nichtsdestotrotz bleibt Debian der Favorit auf meinen Backend-Kisten. Minirant: Man kann bei der Gentooinstallation zwar entscheiden, welche syslog-Software man möchte (ich wußte nichtmal daß es mehr als eine gibt), aber beim Mailserver wird man nicht gefragt... Minirant2: derzeit wird nur noch exim4 als Paket (vielmehr "ebuild") angeboten, damit ist meine exim3-Konfiguration Salat *argl*
Fazit: Für Anfänger noch ungeeigneter als Debian, für erfahrene Nutzer, die gerne selbst bestimmen wollen, was auf ihrem Rechner installiert wird, ist es ideal, ein Zwitter aus Debian und LFS.
Eric