Hallo,
zuerst: ich bin durchaus dafuer, dass in Informatik Pascal gelehrt wird. Aber ob das BGI notwendig ist, wage ich doch zu bezweifeln. Diese Schnittstelle hat doch keine Zukunft mehr. Warum verwendet man fuer die grafischen Aufgaben nicht z.B. eine PostScript-Ausgabedatei, die man dann sehr vielfaeltig weiterverwenden kann ? Der Lehrer kann (je nach Sprache) Klassen oder Prozeduren oder Funktionen fuer diesen Zweck vorbereiten. Er kann (fast auf jedem Betriebssystem) den Output mit GhostView anschauen und gegebenenfalls drucken.
Pragmatisch gedacht: Aenderungen duerfen moeglichst nix kosten und die vollstaendige Umstellung der gesamten Schulungsunterlagen darf die Lehrkraefte nicht ueberfordern. Fuer eine Einfuehrung von C++ (die ja prinzipiell erst mal nichts kosten muss) ist es erforderlich, dass der Info-Lehrer saemtliche Unterlagen und wahrscheinlich auch alle Aufgabenstellungen total neu erstellt. Das kann sehr aufwaendig sein.
Natuerlich ist es ein Nachteil, dass mit Pascal kein objektorientiertes Programmieren gelehrt werden kann. Der Programmieransatz, den man als ersten kennen lernt, bleibt am tiefsten haften. ("Echte Pascal-Programmierer koennen in jeder Sprache Pascal-Programme schreiben..." [setze fuer Pascal FORTRAN oder BASIC oder eine andere Sprache])
Wenn ich meine Erfahrungen als EDV-Dozent auf die Schule umdenke (Voraussetzung: ich haette einige Jahre Pascal+BGI gelehrt), wuerde ich persoenlich jetzt langsam auf C++ oder Java oder vielleicht sogar JavaScript umsteigen. Dabei wuerde ich eine Loesung suchen, die vollstaendig frei und kostenlos zur Verfuegung steht. Das muss aber gut vorbereitet sein. Die Frage ist, welchen Spielraum der Lehrplan laesst und was der Informatiklehrer selbst entscheiden kann.
Stefan