Am Sa, 06. Mär 2004 07:58:53 +0000, schrieb Falk Döring:
[1] \addsection [2] Klassenoption smallheadings
Steht beides im scrguide. Und für Anfänger gibts ja immer noch l2kurz (beides kannst Du mittels "texdoc name" aufrufen.
Ich habe aber keine Jahrhunderte Zeit, um mir dieses System begreiflich zu machen! *tschuldigung*
Dafür gibts l2kurz.
\documentclass[DIV14]{scrbook}
Das sieht schon besser aus. Was macht der, in einfachen Worten bitte, nun genau?
Die Seite in 14 Teile teilen und 11 davon für den Text nehmen.
1 wo ist der Unterschied, wenn ich in LaTeX \textit{Blech-Text} und in OpenOffice Strg+KBlech-TextStrg+K tippe?
Mit latex schreibst Du \emph{Blech-Text} oder definierst Dir mit \newcommand{\Blech}[1]{\emph{#1}} ein Blech-Kommando und benutzt \Blech{Blech-Text} Dann kannst Du später immer noch das ganze Blech grün färben, wenn Dus nicht mehr blau haben willst. Das ganze nennt man (glaub ich) logische Auszeichnung. BTW: Auch bei OpenOffice solltest Du nie direkt Kursiv setzen, sonder immer einen Stil nehmen, der kursiv setzt.
2.1 Wenn die Überschriften zu groß sind und ich nicht weiß, wie ich diese verkleinere (bei OpenOffice Stylist->Überschrift1 bis Überschrift10, bei LaTeX ???), 'baue' ich mir neue.
s.o. Es gibt bei Koma-Skript auch noch feinere Möglichkeiten, das Aussehen von Überschriften zu verändern.
2.2 Ist die Seite zu schmal (bei OpenOffice Format->Seite, bei LaTeX ???), mache ich sie breiter. (Ränder von 2 oder 2.5 cm sind in Ordnung)
Kurz: Ein gutes Textfenster orientiert sich am Seitenverhältnis des Papiers. Und das machst Du bei festen Rändern um das Papier kaputt. Außerdem gibt es eine maximale Zeilenlänge von 60-70 (internat. Richtwert für Buchstabenschriften), der nicht überschritten werden sollte. Und das hat _keine_ (Computer-Technische) Gründe.
2.3 Damit man den Text auch noch lesen kann, nutze ich einen Zeilenabstand von 1.5 (in LaTeX-Umrechnung 1.2, wenn ich mich nicht irre). Letzters ist bei Standard-scrbook nicht gegeben. Da ist der Zeilenabstand nur 1 -> schlecht lesbar, egal ob Standard-Schrift oder bookman, times etc.
Du vergleichst grad Äpfel mit Birnen. LaTeX hat einen Standard-Zeilenabstand von 1,2 oder 1,25. Deswegen gibt es ja erst die LaTeX-Umrechnungen. Meiner Meinung nach reicht das für die cm-Schriften (oder Standard, wie dus nennst) auch voll aus. Anderthalb Zeilen wirken IMHO schon ein wenig auseinandergezerrt, zumindestens wenn man sich an maximale Zeilenlängen hält. Bei anderen Schriften (z.B. Pandora sieht das schon wieder anders aus).
[2] Also sollte man mit Latex nur Standard-Sachen machen. Schon bei einer Tabelle hörts bei meinem Verständnis für jahrhundertealte Schriftsetzerei auf. Leider habe ich den Problem-Programmschnipsel schon in die ewigen Byte-Gründe geschickt.
Wo ist hier das Problem? \begin{tabular}{|l|cc|r|} links&das ist&zentriert&rechts\ ich&du&er&sie, es\ bli&bla&blo&bäh \end{tabular}
So lange ich das Dokument nicht veröffentlichen möchte, sondern nur für meinen eigenverbrauch, ist diese Methode in Ordnung (finde ich). Bei Diplomarbeiten und anderen solchen Dokumenten aber, wo eine gewisse Norm vorgegeben ist, was mache ich dann? Nutze scrbook in der Standard-Form und sage dann bei der Verteidigung: "Ihre Wünsche sind nicht LaTeX-/Schriftsatz-Konform. Tut mir leid."
So ähnlich. Viele Normen sind für die Schreibmaschine gemacht und wurden nur ein wenig an den Computer angepasst. Ein Beispiel: In den Richtlinien zu wissenschaftlichen Arbeiten der TUBAF werden Schriften noch in Zeichen pro Zoll angegeben. Heutzutage verwendet man aber Schrifthöhen in Punkt.
Dennoch ist es möglich, mit den vorhandenen Paketen auch wirklich fast alle Normen zu erfüllen. Das ist dann aber etwas für den fortgeschrittenen Nutzer, aber nicht zwangsläufig kompliziert. Zunächst solltest Du Dich aber mit LaTeX vertraut machen. Und vor allem versuchen, zu begreifen, warum das eine oder andere wie gemacht wird. Das versucht eigentlich die einschlägige Literatur zu (La)TeX auch zu vermitteln. Besser als bei Koma-Skript ist wohl kaum eine Klasse/ein Paket dokumentiert, was diesen Punkt angeht. Mit diesem Wissen kannst Du dann selbst entscheiden, an welchen Punkten Du Dich über welche Normen hinwegsetzt und an welchen nicht.
Solche 'Problemchen' machen es mir wirklich nicht leicht, den Sinn von LaTeX zu 'verarbeiten' (Ich hoffe ja, dass ich ihn \textit{verstanden} habe). Wenn man schon an der Formatierung einfacher nicht-wissenschaftlicher Texte verzweifelt...
Es gibt Leute, die setzen Liederbücher, Opern und Gedichtbände mit LaTeX. Was ich bei meiner Diplomarbeit als ganz angenehm empfunden haben: Alles, was nicht Standard-Schrift-Text ist, hat einen Makro-Namen gekriegt. Und wenn ich mal Zeit bzw. Lust drauf hatte, hab ich halt mal ein wenig Layout gemacht. Und wenn ich Text geschrieben habe, wurde ich nicht vom Layout abgelenkt. Und dann kam es hin und wieder vor, dass ich irgendwelche Formelzeichen abändern musste, das ging dann (modulo Eingabefehler) mit Ändern von einer Zeile fürs ganze Dokument. Aber dass steht ja überall beschrieben.
Übrigens: 90% Deiner Probleme hat irgendwer irgendwann schon mal gelöst. Deswegen gibt es ja auch diese Unmengen an Klassen.
Tobias, der gestern die Dipl-Arbeit abegeben hat (ca. 10000 Zeilen Quelltext).