On Thursday 08 July 2010, Bernhard Schiffner wrote:
http://www.ftthcouncil.org/sites/default/files/BBP_2010_Primer.pdf
Na ja, ein wenig US-Amerikanisch überschwänglich, aber eine gute Zusammenfassung.
Immer wieder interessant zu lesen, wenn man versteht zwischen die Zeilen zu schaun.
PS: Ich zähle leider (wieder) mal nicht zu denen, denen in DD GPON angeboten wird.
...weil die Telecom-Konzerne im Allgemeinen kein Interesse an Innovation, sondern nur an einem möglichst gut zu melkenden Markt haben.
Wenn jeder Schnösel plötzlich Glasfasern bekäme, wo kämen wir denn da hin? Dann wären doch die schönen großen Gewinnmargen im A..., ich meine, im Eimer.
Zum "Grünen Teil": Keiner trennt Kosten beim Vergleich: -einmalig Kabelbeschaffung/Verlegung Providergeräte EndKundengeräte
Komponentenkosten sind definitiv höher: Glas (für die letzte Meile) ist im Moment noch teurer, weil die Produktion aller Komponenten mangels Marktdurchdringung schlechter skaliert. Das altbekannte Problem mit der Henne und dem Ei.
- laufend
Enegie_mengen_(!) auf Provider/Verbraucherseite Instandhaltung Verschleiß
Ich habe keine aktuellen Daten dazu, aber Verlegung kostet in etwa das selbe, Verschleiß sollte geringer sein (weil es keine Spannungsprobleme gibt), Energiemenge auf der Leitung (Treiberstrom um das Signal sauber zu halten) sollte inzwischen bei DSL wesentlich höher sein, die Geräte an sich wahrscheinlich gleich.
- trafficbezogen
Energiemengen (IPV6 punktet hier?)
Unterschiede gibt es nur in den großen Netzen (Backbone):
Theorie: ja, definitiv. IPv6 ist wesentlich einfacher zu routen.
Praxis: nein. IPv6 ist heute üblicherweise in Software implementiert, während IPv4 auf großen Routern teilweise in Hardware gegossen ist. Software verbraucht mehr CPU-Zyklen.
IPv6 macht aber auf lange Sicht mindestens das Netzmanagement einfacher und sollte damit auch ein paar Komponenten sparen - die dann ganz schnell mit mehr verbrauchter Bandbreite verbraten werden.
Was bei IPv4 die Kosten hochtreibt sind die Workarounds für den Adressmangel. Egal wo es hingeht: die Routertechnik wird in den nächsten 10 Jahren teurer und aufwändiger - entweder weil das Netz fragmentiert und die Regeln entsprechend komplex werden (IPv4 only) oder weil zwei Protokolle (IPv4 und v6) geroutet werden müssen und die Tabellen entsprechend anwachsen (Faktor 2-3).
Wenn IPv4 dann abgeschaltet wird, wird es ein kollektives Aufatmen bei den Backbonebetreibern geben und ein kollektives Stöhnen bei den Routerherstellern, die plötzlich für eine Weile keine Aufträge mehr bekommen. Ich persönlich habe vor zu applaudieren. Die Grabesrede für IPv4 ist seit Jahren fertig: "...durch sein so lange überfälliges Ableben..." (klingt englisch noch zynischer: "...its most timely death...")
Konrad