On Thu, Aug 31, 2000 at 06:08:00PM +0200, Josef Spillner wrote:
Aaaaargh - Stiche in die Herzen all derjenigen Spieleprogrammierer, die nicht von oben bis unten mit DirectX zugekleistert werden. Mögen die kommerziellen
sorry, ich wollte dir nicht weh tun.
Spiele meinetwegen bleiben wo sie sind (wer die Originale besitzt, kann über Projekte wie FreeCraft oder FreeCNC dennoch weiterspielen), aber wieso sollen die "typischen Linuxvorteile" nicht zum Spielen reizen? Welches Spiel unter Win bietet denn schon 'distibuted game server computing' an?
Auch Windows kann schon mit Netzen umgehen. Netzfaehige Spiele gibt es es fuer Wintel genug, auch solche, die einen Server benötigen. Das ist dann hoffentlich "distibuted game server computing" *argl* Welche konkreten Vorteile hat denn Linux, die es als *die* zukuenftige Spieleplattform favorisiert? Ich stelle mit gerade vor, dass ich dem grossen, bösen Endmonster gegenueberstehe und im just in diesem Moment der cronjob fuer die locate-Datenbank losrödelt. Als das naechste Bild erscheint bin ich leider tot :-(
Wir sind ja wegen der Comtec auf das Thema gekommen: Wenn man dort einen Linuxrechner mir ein paar noch so tollen Clones von Civilization, Lemmings oder Warcraft hinstellt kann man den Besuchern trotzdem nur sagen: "Schaut her Leute, diese Spiele laufen nun *auch* unter Linux". Sagt der Besucher: "Und, was ist da besser als an meinem Spiel xyz fuer Windows? Warum sollte ich mir dafuer Linux installieren?" Daraufhin wuerde mein Hirn beginnen nach Argumenten zu suchen. Nach meinem momentanen Wissensstand wuerde da nix rauskommen und deshalb kann ich nicht ganz verstehen, was so ein Spiele-PC auf der Messe bringen soll.
In welcher Szene ist es einfacher, sich an guten Projekten zu beteiligen?
Keine Ahnung. Mit entsprechendem Programmier-, Grafik- oder Spielideeerfind- Skill nimmt dich sicherlich jede Spielefirma. Die freien Projekte werden dich auch nicht rausschmeissen.
Ich gehöre zu denjenigen, die (vergeblich) versucht haben, von Westwood die Quellen für C&C 1 zu bekommen, der Vizepräsident persönlich hat gemeint, dies
Angenommen du hättest die Quellen bekommen und das Spiel komplett auf Linux zum Laufen gebracht. Was bringt das??? (abgesehen von deinem Spass beim Hacken)
Die technologische Seite der Entwicklung, auf das System Windows bezogen, verlangsamt immer mehr, die neuesten Spiele mit dem Zusatz 2 und 3 oder höher kommen einem daher nicht von ungefähr ziemlich bekannt vor (und nach monatelanger Entwicklungszeit höhere Bildschirmauflösungen als 'Vorteil' gegenüber der Vorgängerversion zu bezeichnen ist schon mehr als Bauernfängerei).
Welche Aenderungen an diesem Zustand würdest du erwarten wenn Spiele in grosser Zahl fuer Linux verfügbar wären?
(Möchtest du wissen, wieviele Stunden ich in die Programmierung von Linuxspielen investiert habe? Möchtest du wissen, daß ich genau dadurch die Feinheiten des Systems kennengelernt habe, von den Techniken und den Programmiersprachen mal ganz zu schweigen?
Siehste, genau das habe ich erwartet und darauf will ich auch hinaus: Das eigentliche Ziel der Spieleprogrammierer im Linux-Bereich ist nicht das Spiel an sich sondern das Lernen beim Programmieren. Bei eventuell auf der Messe zu zeigenden Spielen ist also die Botschaft nicht "Spiele auf Linux sind super" sondern "Spiele fuer Linux zu programmieren ist super". Ueber diesen himmelweiten Unterschied sind wir uns sicher einig, richtig? Natuerlich ist es noch besser, wenn nebenbei ein wirklich gutes Spiel rauskommt. Wenn man das so darstellt kann ich mich auch mit Spielen auf der Comtec anfreunden.
Was hast du an "ernsthafterem" vorzuschlagen, was auch meiner geplanten Karriere als Programmierer hilfreich sein könnte? Ich glaube: Nichts.)
Damit liegst du gründlich falsch. Ich vermisse viele Dinge. Auf Anhieb fällt mir da ein: - ein kleiner grafischer Webbrowser - ein schneller, stabiler nfsd fuer nfs über tcp inkl. locking - ein umfangreiches, freies C++-basiertes GUI-Toolkit ala qt - einen Treiber für den eingebauten ISDN-Port einer SPARCstation LX - ein Videokonferenzprogramm nach H.323 und H.320 - einen schnellen C- und C++-Compiler - einen routing daemon für alle möglichen aktuellen Protokolle - ... ich könnte noch stundenlang weiter träumen
Reinhard