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Planung der kölner Installationsparties ---------------------------------------
Ganz zu Anfang die gute Nachricht: Linux-Experten sind scheinbar so flexibel und engagiert, daß selbst bei mäßiger Planung die Party gar nicht schiefgehen kann. Im Nachhinein betrachtet, sollte man auf folgende Punkte achten:
(0) Eine Installationsparty ist viel unbezahlte Arbeit.
(a) Die Veranstaltung sollte so einfach wie möglich gestaltet werden. Hochfliegende Pläne sind durch realistische, erreichbare Ziele zu ersetzen. Das macht allen mehr Spaß und läßt die Zeit für ein gemeinsames Bier hinterher. [Haben wir genuegend freiwillige "Experten"?]
(b) Der zeitliche Rahmen ist von vorneherein zu begrenzen. Irgendwann muß einfach Schluß sein. 5 Stunden sollten angesetzt werden, 1 Stunde wird überzogen; während dieser Stunde kann z.B. das lokale Netzwerk und das zugehörige Equipment noch nicht abgebaut werden -> noch eine Stunde mehr einplanen. [Wenn wir z.B. erst 15:00 Uhr anfangen, haben wir ein Problem :-)]
(c) Die Teilnehmer benötigen z.T. eine Vorlaufzeit von mehreren Wochen, daher sollte die Ankündigung mindestens 4 Wochen vor der Veranstaltung erfolgen. [Also baldmoeglichst. Andreas Kretschmer wird bald damit anfangen.]
(1) Wer sich durch das Netzwerksetup gequält hat, ist Experte.
(a) Das Usenet ist der falsche Ort, um nach Anfängern Ausschau zu halten. Trotzdem ist mindestens comp.os.linux.announce ein absolutes Muß für die Ankündigung.
(b) Plakate in Buchhandlungen und Computergeschäften, die Linux-CDs verkaufen erreichen die Zielgruppe eher. Dort ist auch das Interesse an einem Plakat naturgemäß sehr hoch.
(c) Die Resonanz in Geschäften ist sehr unterschiedlich, große Kaufhäuser und Ketten sind generell nicht interessiert. Es kommt allerdings auch auf den Abteilungsleiter an. Alle Erfahrungen aufschreiben, damit man bei der 2. Party die Poster gezielt verteilen kann.
(d) Lokale Presse und lokaler Funk berichten gerne, aber z.T. erst am Tag der Party, was zur Dokumentation der Veranstaltung ok ist, aber keine Teilnehmer bringt.
(e) Die Vereinigung der deutschen Unix-Benutzer e.V. (GUUG) hilft bei Bedarf, die Ankündigung über ihren überregionalen Presseverteiler bekannt zu machen. Zu diesem Zweck sollte der entsprechende Text spätestens am 10. des Vormonats bei der
GUUG-Geschäftsstelle Elsenheimerstraße 43 80687 München
Tel. 089 570 7697 Fax. 089 570 7607 E-Mail guug@guug.de
eingegangen sein.
(2) Die Party steht und fällt mit der Stromversorgung.
(a) Ein Stromkreis (bzw. eine Sicherung) sollte maximal 10 Computer versorgen. [Wenn man 200 W pro Computer einschliesslich Monitor rechnet, versorgt eine 10-A-Sicherung 10 Stueck davon, und es ist noch ein kleines bisschen Luft fuer Einschaltstromstoesse (Monitore sind da nicht ganz ohne)]
(b) Jeder Teilnehmer muß ein Verlängerungskabel mitbringen, daß neben seinen eigenen Geräten noch den Anschluß der Verlängerungskabel des Nachbarn erlaubt. [Alternativ koennten wir bei bekannter Teilnehmerzahl pro Teilnehmer eine (1) Steckdose zur Verfuegung stellen. Wenn wir die Verteilung stellen, kann es dann nicht passieren, dass jemand noch warten muss, weil der Nachbar noch nicht soweit ist, dass dessen Rechner runtergefahren werden kann. Ausserdem ist eine sternfoermige Verteilung des Stroms besser als eine Art Bussystem - weniger Kontaktstellen auf dem Weg zum finalen Verbraucher.]
(c) Die Sicherungen sollten zugänglich sein, falls doch mal eine Überlastung (-> Einschaltstromstoß) auftritt. [Gerade bei groesserer Teilnehmerzahl ist nicht voellig auszuschliessen, dass mangels Uebersicht mehr als die erlaubte Zahl Computer an einer Steckdose haengt.]
(3) Besser von CD installieren, als via AFS. :-)
(a) Die Teilnehmer der Installationsparty haben von Linux fast keine Ahnung. Eine Installation von CD ist daher vorzuziehen, da besser (und später selbst) nachvollziehbar.
(b) Die Teilnehmer sollten ihre CD selbst beschaffen. [In _begrenzter_ Menge koennen wir CDs selber brennen - natuerlich gegen Unkostenbeitrag und am besten mit Voranmeldung. Falls viele Anforderungen dazu kommen, koennten wir anbieten, die CDs nach der Party zu brennen und dann per Post zuzuschicken. Der Unkostenbeitrag sollte in dem Fall auch die Versandkosten abdecken.]
(c) Es kommt nicht darauf an, möglichst viel zu installieren; man nimmt sich lieber noch Zeit für die Erklärung einiger interessanter Besonderheiten von Linux.
(4) Mindestens ein Demonstrations- und funktionsfähiger Arbeitsrechner
(a) Zu jeder Party kommt ein gewisser Teil von Besuchern ohne PC, die an einem hochgezüchteten Demonstrations-Rechner viel Spaß haben. Evtl. kommen sogar mehr Besucher, als Teilnehmer.
(b) Die Stimmung bei den Experten steigt sofort, wenn entsprechendes Spielzeug (z.B. DEC Alpha mit Linux oder Webkamera) zur Verfügung steht.
(c) Zum Kompilieren eines Kernels o.ä. sollte von Beginn an ein "Produktionsrechner" zur Verfügung stehen.
(5) Ansprechpartner
(a) Für Neuankömmlinge sollte eine nicht zu verfehlende Anlaufstelle existieren. [Sollte kein Problem sein. Grosses Schild am Eingang "Hier anmelden" oder so aehnlich.]
(b) Namensschilder für die "wichtigesten" Experten bieten eine weitere Orientierungshilfe.
(c) Mindestens 2 Experten sollten als "Springer" arbeiten, d.h. nicht einer einzelnen Installation, sondern der Allgemeinheit zur Verfügung stehen.
(d) Alle wichtigen Informationen (Unkostenbeitrag, IP-Adressen o.ä.) sollten auf einem großen Plakat stehen. [Und moeglichst vorher auf unserer Homepage und lange vorher in DD und Umgebung verteilten Plakaten stehen. Das gilt natuerlich nicht fuer rein technische Sachen wie IP-Adressen und Netzmasken.]
(6) Chaos braucht Platz.
(a) Pro Computer müssen zwei Stühle verfügbar sein, noch besser 3 (Teilnehmer(in) [+ Freund(in) oder Sohn] + Experte).
(b) Für die Stühle müssen entsprechend viele Tische vorhanden sein. [Irgendwo muss der Monitor ja hin. Wenn wir im Alaunpark sind, werden wohl nicht viele ihren Computer direkt auf die Wiese stellen wollen - also brauchen wir entweder Platz auf den Tischen oder geignete Unterlagen. Wichtig ist bei den Tischen auch die Stabilitaet. Es macht gar keinen Spass, wenn der Monitor staendig wackelt und man Angst haben muss, dass der Computer mit dem Tisch zusammen umfaellt.]
(7) Erreichbarkeit mit dem Auto
(a) Um das Ein- und Ausladen zu erleichern sollten ausreichend Parkplätze in der unmittelbaren Umgebung zur Verfügung stehen. [Ich habe schon oefter Rechner, Monitor, Drucker und USV allein in und aus dem Auto verladen - da war ich froh, dass das Auto vor der Tuer stehen konnte. Vier mal die Wanderung durch das Treppenhaus _und_ ein weiter Weg draussen waere bloed gewesen. Wenn die Leute nicht zu sehr auf einen Haufen ankommen, reichen auch zwei Plaetze zum Ein- und Ausladen zusammen mit Parkplaetzen in der naeheren Umgebung. Bei sowas ist ein Rollwagen ganz praktisch, mit dem die Hardware die letzten Meter zuruecklegen kann. Man kann auch in der Anfangs- und Endphase der Party ein oder zwei Leute zum Verladen mit abstellen (da kann man notfalls auch ein paar Schaulustige verpflichten ;-))]
(b) Räume, die in oberen Etagen liegen oder einen längerem Fußmarsch erfordern sind ungünstig. [Das sollte wohl nicht das Problem im Alaunpark sein :-). Sollten wir doch in einem Gebaeude in den oberen Etagen sein, muessen wir fuer einen funktionierenden Fahrstuhl sorgen.]
(8) Netzwerkoordinator
(a) Ist ein lokales Party-Netz vorgesehen, so sollte ein Netzwerkkoordinator den Anschluß der einzelnen PCs überwachen. [Wer macht's? IP-Nummern koennen wir ja nach RFC 2322 vergeben, da kann bei ordentlicher Anwendung eigentlich nichts passieren.] Eine strukturierte Verkabelung mit 10baseT ist auf jeden Fall vorzuziehen, etwaige 10base2 Anschlüsse sollte man als Stichleitung von einem 10base2-Hub realisieren.
(b) Das Netzwerk sollte nach Möglichkeit am vorausgehenden Tag aufgebaut werden oder mindestens 2h vorher. Man unterschätzt leicht den Zeitaufwand. [Man will die Kabel ja einigermassen ordentlich verlegen. Wenn jemand ueber so ein Kabel stolpern sollte, haben wir mehrere Probleme: Verletzungen des Gestolperten und moeglicherweise Beschaedigung an der anhaengenden Hardware.]
(c) Auf der Anmeldung muß der Typ der eigenen Ethernetkarte angegeben werden (10base2 / 10baseT), damit entsprechend viele Hubs, Tansciever und Kabel verfügbar sind (die werden am besten von den Organisatoren gestellt, damit niemand auf die Anwesenheit von anderen Teilnehmern angewiesen ist). Die Erhebung weiterer (statistischer) Daten über die Hardware bringt keinen Nutzen. [Webmaster: fehlt momentan auf der Anmeldung!]
(9) Bücher
(a) Je nach Umfang der Veranstaltung haben lokale Buchhandlungen die Bereitschaft, während der Kernzeiten einen Büchertisch zu stellen.
(b) Ansonsten sollten die Experten entsprechend viele Bücher zur Einsicht mitbringen. [Wenn was doppelt da ist, sollte es nicht schaden. Wer ein Buch mitbringt, sollte es eindeutig mit seinem Namen kennzeichnen, dass wir die hinterher wieder auseinandersortieren koennen.]
(10) Verschiedenes
(a) Ein Radio o.ä. lockert die Atmosphäre in der Anfangszeit evtl. auf (und kann zum Prüfen der Steckdosen verwendet werden).
(b) Falls nicht durch die lokale Presse oder Webkameras sichergestellt, sollten Fotos gemacht werden.
(c) Mindestens eine Imbißbude sollte schnell erreichbar sein. [Oder man bestellt den Pizza-Service ;-)]
(d) Toiletten sind ein unbedingtes Muß (es heißt ja auch "ich muß mal").
(e) Die Teilnahmebedingungen sind zu klären. In Köln verwenden wir sehr (zu?) restriktive Teilnahmebedingungen, um die Leute vor sich selbst zu schützen. [Die Teilnahmebedingungen muessen auf unserer Homepage und auf Papier am Party-Ort verfuegbar sein. Bei der Anmeldung muss der Satz rein: "Ich erkenne die Teilnahmebedingungen an." Mit Unterschrift.]