Hi,
On 24-Mar-01 Hilmar Preusse wrote:
Frage ob man lieber mit pdflatex arbeitet oder dem normalen latex.
Nö! \AtBeginDvi{\global\pdfoutput=0} SCNR. Läßt auch pdflatex normales dvi erzeugen, allerdings dann mit solchen Schmäckerchen, wie protruding characters...
Hat jemand schon etwas Erfahrung mit pdflatex?
Carsten?
da Hilmar mich nun schon zweimal erwähnt hat (siehe ein paar mails später), melde ich mich mal zu Wort. Ich denke, inzwischen einige Erfahrung mit pdf-Erstellung aus LaTeX heraus habe. Allerdings gehe ich einen klassischen Weg, also (pdf)LaTeX->dvi->ps->pdf. pdfLaTeX verwende ich nur, um einen optischen Randausgleich zu bekommen. Außer den neuen Algorithmen zum optischen Randausgleich (und vielleicht noch der hz-Algorithmus, allerdings nur zusammen mit Multiple-Master Fonts die AFAIK nur kommerziell zu haben sind) bringt pdflatex nicht so viel, bzw. man kann alles andere auch über ein normales LaTeX erreichen.
Nun ein paar Tipps von mir: * ghostscript 6.50 verwenden * unbedingt PS-Fonts verwenden; ich habe sehr gute Erfahrungen mit den pxfonts gemacht (auf DANTE zu finden), die eine sehr gute Matheunterstützung für palatino bereitstellen, * ein möglichst neues pdflatex verwenden (auf www.tug.org/applications/pdflatex findet sich viel Info und der Download Link); die neuesten Versionen unterstützen optischen Randausgleich in Abhängigkeit des Fonts * für Bookmarks und (automatische) Links hyperref verwenden; mit der Option dvips klappts auch wunderbar über meinen Weg * bei dem Gang pdfLaTeX->dvi->ps->pdf unbedingt (möglichst) als globale Option "dvips" verwenden, da einige Pakete einfach auf die Verwendung von pdflatex aber *nicht* auf die Ausgabeart testen (z.B. color) und dann womöglich nicht mehr richtig funtkionieren * dvips -z -Ppdf nehmen, um ein ps-File zu erzeugen, das weiter zu pdf verarbeitet werden soll; das -z ist nur bei eingebetten Links wichtig, das -Ppdf ist bei teTeX dabei und setzt u.a. die Auflösung auf 8000dpi, damit kommen dann auch einige restliche Zeichen aus Bitmapfonts gut rüber
Warum nicht pdflatex direkt zur Erzeugung nehmen? 1. eps wird nicht unterstütz und alle eps müssen umgewandelt werden 2. psfrag funktioniert nicht 3. pstricks funktioniert nicht
Das sind die Eigenschaften, die *mich* stören. Für pstricks gibt's AFAIK inzwischen Ersatz, aber mit pdflatex->dvi klappt alles, was mit normalen LaTeX klappt!
Zur Verwendung mit hyperref ist noch zu sagen: beim Einsatz mit natbib.sty gibt's ein paar Probleme, aber auf DANTE findet sich hypernat.sty, das dies korrigiert, solange die Korrekturen noch nicht in natbib eingebaut sind.
Kurzes (nicht ganz Minimal-)Beispiel zur Erzeugung eines zur in gutes pdf umwandelbaren LaTeX Dokuments:
\documentclass[a4paper % Auflistung Parameter zur einfachen ,12pt % Auskommentierung einzelner ,german ,normalheadings ,twoside ,DIV10 ,BCOR8mm ,footexclude ,headexclude ,headnosepline ,bibtotoc ,liststotoc ,fleqn ,dvips % einige Packete unabhängig von der Verwendung % von pdfLaTex auf dvips festlegen (color) ]{scrreprt}
% Fontkodierung auf T1 und TS1 \usepackage[T1]{fontenc}\usepackage{textcomp}
% mathematisches % AMS Mathemodus (zuerst laden, da sonst mit pxfonts Probleme) \usepackage{amsmath,amssymb} % schönes Handling von SI-Einheiten \usepackage[thinqspace,thinspace,amssymb,Gray]{SIunits}
% Postscriptfonts \usepackage{pxfonts} % auch palatino, mathpple, times oder ähnliches
% 8bit Eingabe \usepackage[latin1]{inputenc}
% neue dtsch. Rechtschreibung \usepackage{ngerman}
% deutsche Anpassungen fürs Literaturverzeichnis \usepackage{bibgerm} % Zitierungen sortieren und, wenn möglich, zusammenfassen \usepackage[comma,numbers,square,sort&compress]{natbib}
% Grafik % Laden von Bildern \usepackage[dvips]{graphicx} % Ersetzen von Strings in eps Dateien \usepackage{psfrag} % Unterabbildungen \usepackage[hang,rm,footnotesize]{subfigure} % Bilder von Text umfließen lassen \usepackage{wrapfig} % Farben im Text und so verwenden \usepackage{color}
% Hyperref zur Zusammenarbeit mit PDF \usepackage[dvips, colorlinks=false, backref=false, pagebackref=false, breaklinks, bookmarks, plainpages=false, pdfstartview=FitH, pdfpagemode=UseOutlines, pdfauthor={Author}, pdftitle={Titel}, pdfsubject={Subject}, pdfkeywords={Keywords}, pdfmenubar, pdfwindowui, pdftoolbar, naturalnames, pdfhighlight=/O, bookmarksnumbered]{hyperref}
% natbib mit hyperref arbeiten lassen \usepackage{hypernat}
%\usepackage[dvips]{thumbpdf}
% \pdftex zur Erzeugung von DVI bewegen \ifx\pdftexversion\undefined\else % nur, wenn über pdfLaTeX aufgerufen \pdfoutput=0\let\pdfoutput\undefined \fi
\begin{document} bla bla \end{document}
So, ich denke das war schon recht ausführlich. Wer mehr wissen will, sollte sich die Threads in de.comp.tex.text in den letzten Wochen durchlesen (einfach unter groups.google.com in de.comp.tex.text nach "Carsten Schurig" suchen ;-)). Da findet sich auch eine Rohfassung eines kleinen Paketes zur Aktivierung des optischen Randausgleichs, welches ich zusammengestellt habe.
Falls noch Fragen bestehen: 1. hier posten 2. in dctt posten: * Nachteil: muss interessant formuliert sein, damit ich sie lese _und_ beantworte * Vorteil: da sind noch viel mehr LaTeX-Spezialisten, die meist noch viel mehr Ahnung haben als ich, nur mit der Zusammenarbeit von dem Zeug weiter oben habe ich mich eben in letzter Zeit recht stark beschäftigt
Ich hoffe, das gibt schon mal 'nen Überblick,
Carsten