Hallo Felix,
ich hab mir vor einem Jahr einen solchen Farblaserdrucker Minolta QMS 2350, der (baugleich 2300) unheimlich gute Kritiken in mehreren Fachzeitschriften hatte, mit einem neuen Toner-Übertragungsverfahren und angeblich hochgradiger Farbqualität gekauft. Den gibt es auch wesentlich preisgünstiger als 2300, aber der ist nicht Postscript-fähig und geht nur mit vielen Mühen unter Linux, wenn überhaupt. Ich habe damit sehr viel gedruckt (bisher etwa 15 000 Seiten). Der erste Eindruck (die Bildqualität, auch dickes und fotoartiges Papier) war hervorragend, aber mittlerweile habe ich einige Probleme. Kommt drauf an, was und wieviel Du damit drucken willst. Das wirkliche Beherrschen der Farblogiken des Treibers ist ne Wissenschaft für sich. Jeder Photoeditor bringt dann andere Ergebnisse. Meist nicht farbecht. Die mitgelieferten Testdrucke kommen allerdings hervorragend. Wenn man viel Zeit hätte...
- Die Folgekosten sind sehr hoch (Duplexeinheit sehr teuer). - Die Verbrauchsmaterialien sind sehr teuer (Satz Tonerkartuschen 450 Teuro (schwarz, blau, rosa, gelb) - teurer als der 2300 selbst. - Wenn man aus Ebay den "besten" Nachfülltoner kauft (Satz ca 180.-), und mit viel Umsicht und Sauerei selbst nachfüllt (dabei kann man viel falsch machen), blockiert prompt die Kartusche. Die ist selbst ein wahnsinnig kompliziertes Räder- und Elektroniksystem und verträgt eigentlich keinen Nachfülltoner. Dann ist man verloren. - Achtung: Nachfülltoner nur dann kaufen, wenn man neue Deckelchen für die Einfüllöffnung mitbekommt. Denn man kriegt die kaum raus, und macht sie kaputt. Toner ist wie Wasser, da muß man dann mit Installateurfilm arbeiten. Sauerei vorprogrammiert. - Die Händler wissen allerdings nur von guten Ergebnissen. Du bist die Ausnahme. - Braucht sehr lange, bevor er warm wird, auch bei Schwarz-Weiß-Drucken. - Das interne Abzählsystem ist betrügerisch. Da wird immer der gleiche Abdeckungsgrad vorausgesetzt, und der Drucker schreit, daß alles leer ist, dabei ists noch halbvoll. - Jedes Kalibrieren (d.h. der Drucker schüttelt die Tonerkassetten) bedeutet Abnutzung der Fotoleitertrommel. D.h. man darf ihn nicht ständig ausschalten, um Strom zu sparen, weil er beim neuen Einschalten stundenlang herumkalibriert. Wenn man selten druckt, geht etwa 4mal soviel Abnutzung durch Kalibrieren drauf. - Hat bis heute ne Macke, daß die Lüftung trotz Stromsparschaltung erst ausgeht, wenn man die erste Seite gedruckt hat. Fachhandel ist hilflos (.. hamm se schon ma den neien dreibor rundorgeladn?) - Kundendienst Minolta (genannt "Sörviss") ist nicht gut. Viel teures Musikhören durchs Telefon, wenig qualifizierte Antworten. Junge Leute, die offenbar mit den Produkten selbst keine Erfahrung haben, und alles aus ihrer Datenbank versuchen rauszukriegen. "Laden sie mal den neuen Treiber runter!" - Die Fotoleitertrommel macht beizeiten den Abflug (d.h. längs- Verwaschungen der Farbe auf dem Bild). Eine neue kostet mind. 150 Euro. - Das Bildfeld, wo man von Hand oft einige Parameter eintippen muß, ist kaum zu erkennen. Oft spinnt es auch, fängt sich in einem Zustand und Du kommst nur mit Aus/Einschalten wieder rein. (sic calibrate). - Die mitgelieferte Beschreibung ist miserabel, offenbar von Leuten gemacht, die noch nie Anwender waren.
All diese Erfahrungen mußte ich erst machen, nachdem ich ihn wahnsinnig teuer gekauft hatte. Ich empfehle, all diese Dinge vorher zu klären. D.h. bei einer Firma einfach mal versuchen den Kundendienst anzurufen usw. Nicht durch günstige Einstiegsangebote locken lassen, dann kommt wahrscheinlich ein dickes Ende.
Tut mir leid, daß ich so viel Negatives sagen muß, aber der Markt ist da ziemlich kaputt. Ich würde mir einen guten Tinterich kaufen, und die Patronen in einer guten Nachfülltankstelle befüllen lassen. Leider muß ich viele Massendrucke machen, und da ist ein Laser schon ganz gut. Wenn Farblaser, dann nur ein Produkt, das schon viele Jahre am Markt ist und sich gehalten hat.
Was Gutes will ich auch sagen: er hat es geschafft, 2000 Seiten schwarz-weiß hintereinanderweg zu drucken , ohne zu explodieren. Das ging wirklich mal gut.
Gruß Klaus (von GMI)
Felix Becker schrieb:
Moin,
ich stehe vor der Entscheidung, mir einen Farblaserdrucker (wegen der potentiell geringen Druckkosten) zuzulegen. Habe aber so gut wie kein weiterführendes Wissen dazu. Hat jemand damit Erfahrungen? Ich interessiere mich für die unterste Preisklasse (bis ca. 400 EUR gibt's ja schon welche). Wie ist die Druckqualität (Photos etc.)? Vergleich zu Tintenstrahlern? Wie sind die Druckkosten? (Bei S/W ja unübertroffen, aber bei Farbe?) Was funktioniert unter Linux (mit cups am besten)? Was muss man noch beachten?
Ciao, Felix.
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