On Friday 30 October 2009, falk.doering@fadoe.de wrote:
Zitat von Konrad Rosenbaum konrad@silmor.de:
Gegenbeispiel: ein müder Sachse (ich) und ein müder Wiener wollen sich in der Straßenbahn unterhalten. Beide Muttersprachler in Deutsch. Wir haben irgendwann auf Englisch geschaltet, weil wir uns sonst nicht verstanden hätten...
Einen müden Wiener auf Englisch würde ich erst recht nicht verstehen. Wer weiß wie geheim euer Gespräch war das es Oma Emma auf dem Nachbarsitz nicht verstehen sollte.
Es hatte nix mit geheim oder Angeberei zu tun - dazu waren wir wirklich zu müde (ein langer Messe-Tag lag hinter uns) - wir wollten uns eher lange genug wach halten bis wir im Quartier angekommen waren und umfallen durften. Das Thema war (soweit ich mich erinnere) übrigens KDE - das war nicht geheim, aber Oma Emma hätte es nicht verstanden egal welche Sprache wir genommen hätten. Der Effekt von Englisch war eine unverändert sinnlose Konversation mit weniger Unterbrechungen durch "Hähs" - die Wahrscheinlichkeit eines unbekannten/unverständlichen Wortes war einfach geringer.
Probier es einfach mal wenn Du die Gelegenheit hast: unterhalte Dich in einem hundemüden Zustand mit irgendwem aus einer anderen deutschsprachigen Gegend (nicht Thüringen, das liegt sprachlich zu nah!). Vorzugsweise sollte derjenige nur Dialekt sprechen oder auch müde sein. Du wirst sehr schnell feststellen, dass Du selbst in Deinen Heimatdialekt verfällst und auch nur noch diesen (und evtl. Hochdeutsch) verstehst. Wenn Du jetzt die Gelegenheit hast auf eine Sprache auszuweichen, die beiden Gesprächspartnern fremd und damit auf das Wesentliche beschränkt ist, dann wirst auch Du sie nutzen!
Konrad