Am Donnerstag, den 05.02.2009, 17:11 +0100 schrieb Frank Gerlach:
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Eine ehrliche (und nicht religiöse) Analyse wird zum Schluss kommen, dass Microsoft Programme von der Usability her oft Open-Source überlegen sind.
Das glaube ich nicht. Die meisten Nutzer scheitern an ganz simplen Aufgaben (die win-faq ist eine Sammlung solcher Fragen) und kennen sich auch in Windows nicht aus. Windows gibt ihnen vielleicht ein besseres Gefühl :) Aber wenn man von Windows irgendwas will, muss man z.B. in Konfigurationsdateien suchen, in der Registry, in Gruppenrichtlinien, ... und die Doku (KB oder Technet oder die "mitgelieferte") ist doch einfach beschissen. Such mal in der Windows Hilfe nach einfachen Fragen, wie man sie in der Win-FAQ findet. Da gibt es überhaupt keine Hilfe. Bekommt man eine Fehlermeldung, dann erzählt dir die Windows-Hilfe mit Sicherheit nichts hilfreiches darüber. Da hilft immer nur ein Gang zu $Suchmaschine. Du willst was über die Dienste wissen? Dann musst du die Handbücher von Microsoft lesen. Windows selbst erzählt dir herzlich wenig und das auch noch kryptisch. Bei komplexen (und schon bei einfachen) Aufgaben ist der normale Nutzer bei Windows völlig überfordert. Er fühlt sich vielleicht nicht so. Aber die Windows-Gruppen und -Foren zeigen doch ganz deutlich, welches Niveau die FAQs des durchschnittlichen Windows-Nutzers haben. Und bei dem Niveau, kann sich Microsoft wohl kaum "Usability" auf die Brust schreiben.
Ich glaube nicht, dass Microsoft im Bereich Usability besser ist. Mir fallen da ganz viele Beispiele für völlig verfehlte "Usability" ein.
Das ist auch kein Wunder, weil diese Firma eine Armee von Entwicklern und Ergonomie-Experten auf dieses Problem ansetzt. Ökonomisch betrachtet ist es für nicht-Informatiker einfach günstiger Microsoft 1000 Euro (für VISTA und Office) rüberzuschieben, als sich 1000 Stunden in Linux einzuarbeiten. Hier in Deutschland kostet ein arbeitender Mensch mindestens 20 Euro/h, 1000h sind also mind. 20000 Euro. Da gibt man gerne 1000 Euro aus.
Das Beispiel ist IMO Unsinn, denn du nimmst an, dass der Nutzer hier mit den 1000 Euro auch das notwendige Wissen über Microsoft OS/Programm erwirbt (wohl kaum) und der Linux-Nutzer das sich erst erarbeiten muss. Zu den 1000 Euro kommen genauso Stunden des Lernens und Lesens. Und *hier* musst du erst einmal beweisen, dass der Linux-Nutzer da soviel mehr tun muss als der Microsoft-Benutzer, das sich für den die 1000 Euro rechnen - zumal man für 1000 Euro wahrscheinlich bezahlten Support für Linux bekommt, während Microsoft dafür gerade einmal 2 kostenfreie Anfragen gewährt ;)
Bevor jetzt das Messer runtersaust und meinen Kopf abschneidet ein letzter Satz: Seid pragmatisch.
Bin ich IMO.
Aber naja, OT. Ich stimme dir nicht zu.
MfG Daniel