Wenn sich jemand findet, der mit irgendwelchen Sprachleuten (z.b. Verein der deutschen Sprache) eine moeglicherweise fruchtbare Diskussion anzettelt, koennen wir ja dann weitermachen. :)
Zufällig bin ich Vorstandsmitglied des Vereins Deutsche Sprache (dort verwalte ich Informatik und Wissenschaftssprache) www.vds-ev.de
Aber viel Zeit für *nutzlose* weil ideologische, unlogische oder alberne Diskussionen hab ich nicht. Nur konstruktive Diskussionen nützen. Wer gute - aber nicht alberne - Ideen zur Wörterliste Alltagsinformatik hat (www.mathint.com/grundlagen/infterm.html) mit dem diskutier' ich gerne mal.
Und gleichzeitig verwalte ich im DIN Normausschuß Informationsverarbeitung die deutsche Wörterliste Informatik. Habe auch 2 deutschsprachige Fachbücher über Programmiersprachen beim Springer-Verlag herausgegeben, das eine war empfohlenes akademisches Lehrbuch. Wir haben damals, dem Zeitgeist entgegenschwimmend, deutschsprachige Versionen mehrerer Programmiersprachnormen herausgebracht, und dazu Lehrbücher geschrieben, die für Lehrbücher sehr hohe Auflagen erzielt haben. Ein Zeichen, daß die Studenten ihre Welt doch recht gerne in ihrer Muttersprache verstehen möchten. Zur Frage Eindeutschung spracheigener Sprachsymbole (die meist englisch sind, wie die Wortsymbole, auch fälschlich als Schlüsselwörter bezeichnet werden) ist selbstverständlich, daß es jeweils die zu dieser Sprache gehörigen sind. Auch Niklaus Wirth hat seine Pascal-Wortsymbole in der internationalen Verständigungssprache abgefaßt, und es ist absoluter Blödsinn, etwa ein "Deutschpascal" oder ein "Deutschjava" zu erfinden. Das wichtigste an einer Programmiersprache ist aber die genaue Semantikbeschreibung, und hierfür eignet sich Deutsch hervorragend, besser als Englisch zum Beispiel. Klaus Däßler
Ulf Lorenz schrieb:
On Mon, Mar 14, 2005 at 07:39:09PM +0100, Friedrich W. H. Kossebau wrote:
Wieviele andere Worte der Alltagssprache gibt es im Deutschen, die die Ehre besitzen, ein Bindestrich in sich tragen zu dürfen? Komm, pack das Ding und mach es unser, stell es auf eine Stufe mit Auto, Klo und dem ganzen Rest: Einfach "Email". :)
Bei so etwas faellt mir immer wieder Tucholsky ein, wie er das Wort "praktisch" verteufelt. Sinngemaess: "Ein Hammer kann ganz praktisch sein, aber was will man mit 'praktisch alle' sagen? ...". Man schaue sich mal seinen eigenen Sprachgebrauch an, und die Verwendung als Adverb steht bestimmt auch im Duden.
Kurzfassung: Ich stimme Friedrich zu. Sprache entwickelt sich, und gerade die Englaender waren sich auch nie zu schade, Begriffe aus anderen Sprachen zu uebernehmen ("to abseil from the helicopter").
Wenn sich jemand findet, der mit irgendwelchen Sprachleuten (z.b. Verein der deutschen Sprache) eine moeglicherweise fruchtbare Diskussion anzettelt, koennen wir ja dann weitermachen. :)
Ulf
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