Zum Thema Partitionierung von Festplatten nach DOS-Schema, egal ob IDE oder SCSI...
Ulf Lorenz ulf.lorenz@sz-online.de schrieb:
Zu deiner Frage: Man durfte ursprünglich maximal 4 primäre Partitionen haben.
Bis hierhin ist es richtig.
Das wurde dann erweitert, so daß 1 davon erweitert ist, und man darin bis zu 12 logische Partitionen anlegen kann. Macht in summa 15 Partitionen + die erweiterte, die eigentlich nur die partition table für die 12 logischen trägt.
Ab hier laeuft es anders: Die "erweiterte" Partition hat einen speziellen Typ, woran die Betriebssysteme erkennen, dass sie etwas genauer hinschauen muessen. Der erste Sektor der erweiterten Partition enthaelt wieder eine Partitionstabelle (selbes Format wie im MBR) mit hoechsten zwei Eintraegen: eine normale Partition (also z.B. DOS, Linux, Swap, OS/2...) und eine mit der Kennung "erweiterte Partition". Beide sollten innerhalb der Grenzen sein, die im MBR angegeben sind. Die erweiterte Partition kann man auf die gleiche Weise weiter zerstueckeln.
Das ganze Verfahren endet spaetestens damit, dass alle Sektoren in der ersten erweiterten Partition mit Partitionstabellen vollgeschrieben sind - das ist also keine fuer vernuenftige Partitionierung relevante Grenze.
Bleibt nur zu sagen, dass es auch andere Schemata zur Partitionierung von Festplatten gibt, manche besser, manche noch schlechter.
AFAIK ist mehr hardwaremäßig nicht möglich.
Die Partitionstabelle sind bloss ein paar Bytes auf der Festplatte, die zufaellig ziemlich am Anfang stehen. Der Hardware ist es voellig egal, was fuer Daten auf der Festplatte rumliegen - das hat die Software zu interpretieren. Zwar sind einzelne Bereiche auf den Magnetscheiben von ausserhalb der Festplattenelektronik nicht zugaenglich (z.B. Reserve fuer ausfallende Bereiche), aber das was die Software sieht, hat sie unter voller Kontrolle.
Die Einschraenkung bei der Zahl der Partitionen auf einer Festplatte kommt unter Linux von der Vergabe der Minor Numbers fuer diese Geraete. Vor devfs-Zeiten (also mindestens bis Kernel 2.2) wurden diese Zahlen statisch vergeben. Es stehen je 8 Bit fuer Major und Minor Number zur Verfuegung.
Bei IDE wird ein Bit der Minor-Number zur Unterscheidung zwischen Master und Slave am Kabel genutzt. Urspruenglich wurde fuer erstes und zweites IDE-Kabel gemeinsam eine Major Number (3) genutzt, wodurch das noch ein Bit in der Minor Number zur Unterscheidung zwischen den Kabeln gebraucht wird - es bleiben 6 Bit pro Geraet uebrig. Die Minor number 0 ist die ganze Festplatte, das ergibt also maximal 63 Partitionen.
Da SCSI schon immer viele Geraete ansprechen kann, hat man dort die Bits etwas anders verteilt: 4 Bit zur Auswahl der Festplatte - maximal 16 Festplatten bzw. plattenartige Geraete (z.B. MO, ZIP) und 4 Bit pro Geraet, wieder ist die 0 das komplette Geraet und es bleiben maximal 15 Partitionen.
Sind noch Klarheiten uebrig? Wenn ja, antwortet.
Holger