Hallo Hilmar,
On Sun, May 10, 2009 at 17:51:26 +0200, Hilmar Preusse wrote:
[Fritz WLAN Stick] Du hast Recht, das Ding kann man entweder wegwerfen oder einem Windowsnutzer schenken. Der Chipsatz stammt von Texas Instuments, und die sind nicht gerade Linux-freundlich. Fuer Linux existiert ein schlechter Treiber von AVM, der zudem nicht komplett quelloffen ist. Und ndiswrapper will man schon gar nicht benutzen.
Frage: wie geht man bei der Suche nach einer WLAN-Karte vor? Ich haette gerne:
- PCI (von mir aus auch USB)
- WPA (oder WPA2)
- muss nicht Accesspoint sein
- Treiber sollte von Hause aus im Kernel sein (2.6.26)
Es beschraenkt sich auf Geraete, die einen der folgenden Chipsaetze enthalten: * Atheros ar52xx (PCI, koennte fuer 2.6.26 zu neu sein) * Atheros ar5008 (PCI) * Ralink rt61 (PCI) * Ralink rt73 (USB) * Realtek rtl8185 (PCI) * Realtek rtl8187 (USB) * ZyDAS zd1211 (USB)
Die Treiber fuer o.g. Chipsaetze koennen WPA und WPA2, jeweils durch den Einsatz von wpa_supplicant. Es gibt noch weitere vom vanilla Kernel unterstuetzte Chipsaetze, jedoch werden diese in neuen Geraeten nicht mehr verbaut oder sitzen nur als MiniPCI in Notebooks (Intel Pro/Wireless z.B.).
Die Suche besteht im Wesentlichen darin herauszufinden, welcher Chipsatz in Karte/Stick XY verbaut ist. Da die Hersteller die Chipsaetze oft wechseln ohne dabei die Kartenbezeichnung zu aendern, stellt das eine zusaetzliche Schwierigkeit dar.
Mein Vorgehen bei mir bisher unbekannten WLAN-Karten ist dieses: Ich gehe auf die Webseite des Herstellers, etwa www.dlink.de und lade dort den Windows-Treiber der jeweiligen Karte herunter. Den Treiber entpacke ich (oft ist die .exe-Datei ein selbstextrahierendes ZIP-Archiv, das in .zip umbenannt werden muss) und sehe mir im WinXP-Treiber die .inf-Datei an. Die Eintraege in dieser Datei verraten mir die PCI- bzw. USB-ID der Karte und geben meistens auch einen Hinweis auf den Chipsatznamen. Notfalls kann man nach der ID im Netz suchen. Zusaetzlich kann man checken, ob die ID in der /lib/modules/`uname -r`/modules.alias vorkommt, dann ist auch schon das passende Kernelmodul gefunden.
Viele Treiber erfordern zusaetzlich eine Firmware-Datei, die zur Laufzeit von einem entsprechenden udev-Helper auf die Karte geladen wird. Oft ist sowas in /lib/firmware schon vorhanden.
Gruss, Chris