Hallo Christian,
Am 10.09.19 um 17:01 schrieb Christian Perle:
Hallo Thomas,
On Tue, Sep 10, 2019 at 11:59:05 +0200, Thomas Guettler wrote:
Also auch wenig Bootprobleme.
Nur wenn man sich echte Hardware wegdenkt. Die hoert deswegen aber nicht auf zu existieren.
Fuer mich existiert an vielen Bereichen Hardware nicht mehr. Und das finde ich super. Unsere Software laeuft als SaaS im Rechenzentrum des Kunden. Der hat VMWare und wir nutzen dort die VM. Das laeuft seit Jahren super stabil. Sicherlich existiert die Hardware irgendwo. Aber dafuer ist jemand anderes verantwortlich.
Die genauen Verantwortlichkeiten werden im Fehlerfall vom Kunden aber nicht unbedingt erkannt. Wenn die VM oder das System, auf dem sie laeuft ein Problem hat, koennten Support-Ticket oder Bugreport trotzdem bei Dir landen. Dann geht eine Menge Zeit fuer (erfolgloses) Nachstellen des Fehlers mit Eurer Software drauf, bevor der Kunde dann irgendwann kleinlaut zugibt, dass es "vielleicht" doch an seiner Infrastruktur liegt, die durch VMs/Container und Orchestrierung so komplex geworden ist, dass er sie nicht mehr ueberblickt.
Ja, die Bedenken kann ich nachvollziehen. Hatten wir auch schon.
Der VM wird bei einem Update weniger RAM/CPU gegeben und
dann wundern sich die Andwender warum alles so träge ist.
Klar, dass die zuerst bei einem anrufen. Der Anwender kennt/versteht
diese Trennung nicht und das ist auch voll ok.
Wir setzen etckeeper ein und haben ein Tool, dass die Parameter
der VM in ein Verzeichnis in /etc/ schreibt. So werden per git/etckeeper
Änderungen an der Virtualisierung protokolliert.
Nur die IO-Performance ist noch nicht festgezurrt.
Wir verwenden auch VMs, aber hauptsaechlich zu Testzwecken. Das darin getestete System muss im spaeteren Einsatz beim Kunden aber auf echter Hardware laufen, aus Performancegruenden und damit es die alleinige Kontrolle ueber die Hardware hat.
Klar, wenn deine Anforderungen so aussehen - wenn der Kunde
das so will. Bei uns ist es genau anders: Die Kunden haben
ein kleines Rechenzentrum und wollen Virtualisierung.
Es gibt getrennte Verantwortungsbereiche: Hardware macht Firma x, Linux-VM verwalten macht Firma Y. Es ist auch schoen, wenn man mal nicht fuer alles verantwortlich ist.
Solange dabei Daten verarbeitet werden, fuer die es egal ist, ob sie wegkommen, mag das funktionieren. Immerhin gibt man durch solche Konstrukte die Daten aus der Hand.
Das Wort "wegkommen" kann hier mind zwei Bedeutungen haben.
Du meinst sicherlich "Datendiebstahl" und nicht Ausfallsicherheit/Backup.
Der Kunde ist König. Du handelst anders als ich, weil wir unterschiedliche Kunden haben.
Mich stoeren nicht VMs/Container an sich, sondern die oft vertretene Ansicht, dass man Systeme/Services gar nicht mehr anders betreiben kann -- oder "weil man das jetzt so macht".
Virtualisierung ist aus meiner Sicht kein Hype mehr. Hype ist nun Kubernetes und Container.
Und da bin ich aktuell auch sehr entspann. In meinem aktuellen Kontext kommen
wir auch prima ohne Container aus.
Wichtig ist ein ordenliches CI mit ausreichend vielen Tests und auch
dem Verstänis/Willen automatisiertes Testen als Teil der täglichen Arbeit
anzusehen.
Gruß,
Thomas