On Mon, Jan 28, 2002 at 06:41:22PM +0100, Michael Hieke wrote:
Leute,
ich dachte, die statements des Kaese-Wissenschaftlers ueber Pascal / Delphi / Kylix / RAD waeren nicht unbedingt mehrheitsfaehig, sehe mich darin aber durch den heute nachgelegten Beitrag (mit Delphi entstehen nur Oberflaechen ohne Funktionalitaet, und Vererbung sieht man in solchen Programmen ja erst recht nicht) getaeuscht. Woher nehmt Ihr sowas bloss???
Also ich z.B. hab vor 5 Jahren in der 9ten Klasse angefangen, mit Pascal zu programmieren, dann in der Elften ein Programm mit einer Speziallib unseres Lehrers (er hatte die Bibliotheken von Delphi in Pascal nachentwickelt) ein Programm geschrieben, hab in der 12ten ein Projekt mit dem C++-Builder gemacht und bin vor knapp zwei Jahren auf Linux/"Hardcore" umgestiegen. Soll heissen, ich weiss durchaus, wovon ich rede, und ich muss sagen, richtig programmieren kann ich erst seit dem letzten Schritt. Weiteres s.u.
Wenn Ihr alle der Meinung seid, dass Programmieren vor allem weh tun sollte (wozu sonst die staendigen Hinweise auf Assembler), warum dann nicht gleich "cat > myprog" empfehlen? Sachen wie MS-DOS und Windows 9X waeren uns *damit* auf alle Faelle erspart geblieben...
2 Dinge. Erstens sind die Bibliotheken von Borland zwar ganz nett, aber nur solange man nichts anderes gesehen hat. Sie sind zwar geeignet, um eine 08/15 Oberflaeche zu erzeugen, aber z.B. ein Spiel wuerde ich damit nicht programmieren wollen. Aus meiner Erinnerung sind die mir jetzt zu umstaendlich dafuer (Qt oder SDL ist da leichter). Nur so als Beispiel. (um mal das Kylix bashing zu rechtfertigen :)). Zweitens ging es darum, was ein Programmieranfaenger lernen soll. Und dem darf das Programmieren ruhig wehtun. Assembler z.B. ist eine grossartige Sache. Man lernt, wie ein Prozessor funktioniert, warum man unnoetige if-Konstrukte vermeiden sollte, wie man einen superskalaren Prozessor oder den Cache ausreizt etc. Alles Sachen, die einem beim Schreiben von schnellerem high-level-Code durchaus von Nutzen sein koennen. Niemand verlangt deswegen, dass man Assembler _schreiben_ soll. Und ich darf dir aus eigener Erfahrung sagen, dass mir viele "low-lewel-Sachen", z.B. wie eine shared lib funktioniert, was ein Makefile ist, wie man die Standard Template Library richtig einsetzt oder andere Libs einsetzt nicht richtig klar waren, bevor ich angefangen habe, "richtig", d.h. ohne RAD- Tool, zu programmieren. Also bitte unterscheiden: Die richtige Art, Programmieren zu lernen, und die richtige Art zu programmieren sind zwei unterschiedliche Dinge.
Ich habe mich von der FAQ zu LUG-DD taeuschen lassen. Da stand was von Zielen: "der Erfahrungsaustausch" und "die Verbreitung von Linux", nichts von "Beweis der eigenen leetness". War wohl klar und brauchte nicht extra erwaehnt werden. Sorry, my bad.
Nimms nicht so tragisch. Ausserdem, wenn du bei so einem sehr gemaessigten flame war schon verzweifelst, hast du noch nie einen von Reinhards "Alle-verstehen-mich-falsch"-Kommentar gelesen. ;)
Michael Hieke mghie@gmx.net
cu, Ulf