Hi,
* Kristian Rink [03-03-13 09:42:17 +0100] wrote:
On Wed, 12 Mar 2003 22:12:47 +0100 Rocco Rutte pdmef@gmx.net wrote:
Bis zu einem bestimmten Alter / Jahrgang sollten IMHO Grundlagen vermittelt werden. Dort dürfte der Vorteil freier Systeme die etwas höhere Transparenz der Vorgänge sein (ich krieg' auf einem GNU/Linux- oder *BSD-System nun mal besser mit, was wie passiert, als das vielleicht bei Windows NT oder 2000 möglich ist).
Das Problem ist, wer "Grundlagen" definiert. Mir ist schon klar, dass Dateisysteme zu den Grundlagen gehoert. Aber: Es gibt kein "objektives" und festgelegtes Betriebssystem-Design, dass Windows und Unix versuchen zu implementieren. Soll heissen, Unix-Grundlagen sind nicht gleich Windows-Grundlagen. Die Frage ist halt, wie weit man gehen will. Fuer das Grundverstaendnis ist es gut, wenn Schueler rudimentaer wissen, wie Prozesse organisiert werden und wie fork()-Bomben funktionieren. Doch das nuetzt leider bei einem Vorstellungsgespraech nichts, wenn man im Aufnahmetest ein Word-Serienbrief aus einer Access-Datenbank erstellen soll. Da nuetzt es dir auch nichts, wenn du das in 5 Minuten mit SQL, etwas Shell und LaTeX viel schoener hinbekommst.
Und irgendwie ist das auch ein Henne-Ei-Problem. Schule soll auf das Leben vorbeireiten; und wenn das Leben "Windows & MS Office" heisst, dann sollen die Kids auch damit umgehen lernen. Aber es wird sich in der realen Welt nichts aendern, wenn niemand sich mit Alternativen beschaeftigt.
Das soll jetzt nicht negativ sein, aber die Schulen mit Linux vollzustopfen, nur weil es sich um Linux handelt und die Idee toll ist, dann halte ich das fuer den falschen Weg.
Ich würde es allerdings, über die Software hinaus, für einen Vorteil halten, die Schüler auch für die verschiedenen Lizenzen bzw. die verschiedenen Konzepte hinter den unterschiedlichen Software-Plattformen zu sensibilisieren.
Das sicher, sie sollen es gehoert haben. Und da Linux (stellvertretend fuer OpenSource Unices) immer oefter verwendet wird, steigt auch der Bedarf nach Leuten, die sich nicht von 0 an einarbeiten muessen. Damit kann man auch argumentieren.
bye, Rocco