Hallo Martin, auch ich finde, das ist eine gute Idee. Ich wäre auch bereit, meine Firma, auch etwas persönliche Arbeitsleistung (im Rahmen von DIN, siehe unten) und ggf. mein Schulungszentrum (z.B. zur Anleitung von Junginformatikern)im Raum Dresden in begrenztem Maße dazu einzusetzen.
AAABERRR:
Für so eine diffizile Arbeit, wie Linux-Dokumentation ins Deutsche zu übersetzen, bedarf es hervorragender Kenntnisse von Linux und gleichzeitig der deutschen Informtiksprache überhaupt, die auch noch einheitlich sein müssen. Sonst kommt ein Riesen-Mist heraus. Und mit diesem Mist würden wir viel mehr Schaden anrichten, als wenn das alles in Englisch bliebe. Ich habe früher mehrere große Compilerprojekte bei Siemens geleitet, und da mußten deutsche Handbücher gemacht werden. Die Manualabteilung, obzwar gute Linguisten und teils gute Alltagsinformatiker, haben teilweise absolute Katastrophen geliefert. So mußten wir Entwickler letztlich die Dokumentation selbst machen, sie aber dann der Manualabteilung als "ihr Werk" überlassen, um ihre Existenzberechtigung nicht infrage zu stellen, und mußten uns dann um jeden Dreck mit ihnen streiten. So kamen dann teilweise recht gute Manuale heraus, sogar preisgekrönte.
Andererseits würde eine deutsche Dokumentation die Akzeptanz von Linux in Deutschland signifikant verstärken. Man könnte ggf. auch auf deutschsprachige Dokumentationen von Suse, Herdt, Selflinux und andere zurückgreifen, sofern die nicht Geld dafür wollen.
Ich bin Mitglied des DIN-Normausschusses Informatik (NIA22) und verwalte dort die deutsch-englische Informatik-Wörterliste. Die könnte ich u.U. für diese Arbeit zur Verfügung stellen. Ich bin sowieso mit einer Suche nach Mitarbeitern für den neuen DIN-Arbeitskreis Linux für diesen Normausschuß beauftragt - etwa ab März. Für den wäre es eine begleitende Normungsaufgabe.
Ich weiß, was für Probleme es bereitet, auf manchen Gebieten vernünftige deutsche Informatik-Termini zu finden, weil unsere Muttersprache hier lange vernachlässigt wurde. (Wohlgemerkt, hier geht es nicht um betriebssystemeigene, Programmierspracheigene oder Anwendungseigene Wortsymbole, sondern um Metabegriffe, die zum Verständnis dringend nötig sind). Schon darüber, was etwa ein Frontend ist, scheiden sich die Geister, und keiner weiß im Endeffekt, was nun gemeint ist.
Wir müssen vor allem versuchen, Spezialisten zu bekommen, die die Arbeit anleiten können. Denn mit einem Wörterbuch (etwa "Computer-Englisch" von Hans-Herbert Schulze) ist es nicht getan, das ist eher eine Kinderei. Bezogen auf Linux im weiteren Sinne würde aber wieder ein Werk dieses Umfangs herauskommen, so ca. 15.000 Stichwörter mit Begriffserklärung. Klaus
Thomas Schmidt schrieb:
Hallo Martin!
Die Webseite und das durchdachte Konzept überzeugen mich weitestgehend. Einziger Haken: Joomla ersetzt keinen Designer und Profi für Benutzerführung!
Ich wollte die Mail gerade an die Berliner LUG weiterleiten, aber mir fallen zwei entscheidende Kritikpunkte auf:
- Wer ist wir? Sehe ich das richtig, dass außer einem Konzept und einer
Standardwebseite nichts vorhanden ist? Meinst du, du findest für so ein großes Projekt nennenswerte Unterstützung ohne massiver Vorarbeit? Bevor ich etwas spende oder ein Projekt übersetze, muss das geklärt sein. Ansonsten arbeite ich weiterhin direkt upstream für die Maintainer.
- Seit wann sind Zivis gemeinnützig? Die werden zur Arbeit gezwungen,
schlecht bezahlt und von einer Ausbildung abgehalten. Meiner Meinung nach haben sie in einem seriösen Projekt nichts zu suchen.
Thomas
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