Klaus Däßler said:
So einfach ist das nicht. Es kann auch ne gute Oma gewesen sein - einfach die Bezugsperson, die Dir als kleiner Matz die ersten paar tausend Wörter gesagt hat, und das, was sie bedeuten (auch, was "gut" und "schlecht" ist und so).
ok(*), soweit begriffen(**).(***)
(*)Das ist eine Fremdabkuerzung. Fremdwort kann man es ja nicht nennen. (**)Eines der wenigen Worte im Deutschen, die ich wirklich mag. (***)Eine Ellipse. Punkt. ;-)
Damit baust Du ja im Inneren Dein semantisches Basisnetz auf (wohlgemerkt ein Begriffsnetz, kein Wortnetz), damit kommen insbesondere eine Menge Wertungen mit, die als Filter und Einordnungsweiche wirken. Wenn Du diese nicht hättest, wärest Du nach einiger Zeit total zugemüllt und geistig verwirrt.
Gut, soweit stimme ich Dir erst einmal zu. Wieviel ist eigentlich daran geforscht worden, wie sich dieses Netz unter dem Einfluss einer staendig gesprochenen Fremdsprache aendert?
Ich behaupte einfach mal, dass ich inzwischen ein Begriffsnetz besitze, welches nicht mehr ohne Englisch auskommt.
Denn die Welt hat unendlich viele Aspekte, aber nur wenige modellieren wir.
Systemtheorie Semester I. Das war sehr interessanter Stoff. Zu schade, dass die meisten meiner Komilitonen da geschlafen haben...
Ich bewerte den Begriff "Muttersprache" uebrigens nicht mehr als gleichbedeutend mit "eine Sprache beherrschen": ich habe inzwischen einige englische Muttersprachler kennengelernt, die schlechter Englisch sprechen als ich, und einige, die besser Deutsch sprechen als mancher deutsche Muttersprachler.
Das ist ein unlogisches Gegenargument. Es ging nicht um eine Skalierung von Muttersprachlern vom Kaspar Hauser zu Goethe, sondern um vergleichbare Menschen des einen oder anderen Sprachkreises.
Ok.
Wenn z.B. in der EU ein Deutscher und ein Engländer auf Englisch (wie üblich) um die weitere Finanzierung von England durch Deutschland verhandeln. Wer zieht da wen über den Tisch?
Das kommt wahrscheinlich auf mehr als die Muttersprache und Intelligenz an: Absicht, Verhandlungsgeschick, angeborene Bosheit, Erfahrung, etc.pp.
Ist alles gleich, es wird boeswillige Absicht vorausgesetzt, der Vertrag wird in Englisch abgefasst und der Deutsche hat kaum Zeit in britischen Banken verbracht, dann wird der Englaender ihn wahrscheinlich uebervorteilen - dem Deutschen fehlt dann Erfahrung mit dem Bankendialekt der Briten. Umgekehrt wird ein Deutscher mit langjaehriger Erfahrung in britischen Banken einen Englaender ohne diese Erfahrung leicht ueber den Tisch ziehen koennen.
Bei gleichen Erfahrungen in dem notwendigen Dialekt waere ich mir ueber das Ergebnis nicht sicher. (Das ist jedenfalls meine Erfahrung aus Verhandlungen in der Halbleiterindustrie.)
Weil der Rechner neuerdings überall Kommpjuter genannt wird,
"neuerdings" ist mehr oder weniger seit den spaeten 70ern oder 80ern - stimmts? ;-)
schlußfolgern viele Menschen, der Kommpluter sei was ganz anderes als ein Rechner, und übersehen dabei das allerwichtigste, nämlich daß das Ding rechnet, rechnet, nichts als rechnet.
Meiner beschaeftigt sich hauptsaechlich mit Warten, Schleifen drehen, Werte vergleichen und Speicherzellen kopieren.
Ich persoenlich finde, dass der Begriff "Computer" bzw. "Rechner" modernen Prozessoren und moderner Software kaum noch gerecht wird. Daher ziehe ich im Deutschen das Wort "Computer" vor, weil es keine falsche Assoziation mit einem Taschenrechner weckt.
Damit ist der wissenschaftlich technische Rechner (vielleicht die einzige Grundlage unserer künftigen wirtschaftlichen Existenz) total aus dem Gesichtsfeld der Menschen gerückt.
Wissenschaftliche Simulationen (denglisch: "number crunching") sind nicht der Haupteinsatzzweck von 95% der Computer.
Dem Angelsachsen (so er nicht verblödet ist) wird diese Eigenschaft mit dem Wort compute gleich mit in die Wiege gegeben. Auch deshalb gibt es heute in England wesentlich mehr mittelständische wissenschaftlich-technische Informatikbuden - eben weil der kleine Matz sich gleich die besseren Gedanken macht - und wir nicht.
Unterschaetze bitte die deutsche Informatikszene nicht.
(Informatik ist uebrigens ein Begriff, den wir den Angelsachsen voraus haben - er erfasst wesentlich besser als "computer science", was wir Informatiker so anstellen.)
Dann begreifen sie viel leichter, was das Internetz ist.
Autsch. "Internetz" klingt irgendwie schlimm. Entweder Du uebersetzt es vollstaendig ("Zwischennetz" oder "Uebernetz") und keiner versteht Dich, oder Du erkennst an dass es ein Eigenname ist und nennst es "Internet".
Was hat Sprache mit dem griechischen Buchstaben "Sigma" zu tun?
Sigmatisch von Signum, das Zeichen.
[schnipp](*)
Danke.
(*)Das darf gerne als Beispiel verstanden werden... ;-)
Kannst Du mir mal zwei HuHuHuHu gegen einen HuHuHu eintauschen? Gebe auch ne HuHu dazu! (Klingt doch schon fast wie Site:-)
Gehen wir lieber nicht ins Detail. Das ist im modernen Europa illegal. ;-)
Konrad