Bernhard Schiffner wrote:
Heute ist Terrorist ein Modewort im Stil von "Weltjuden, Kapitalistenhunden, Dissidenten, Antizionisten ...". Es lenkt bewußt von Inhalt, Form und Motivation der Aktion des "Partners" ab.
Es beschreibt einen Modus, kein Ziel.
Nenne Mörder Mörder, egal zu welchem Zweck sie andere schrecken. Ob eine Bombe gelegt oder regulären Krieg geführt wird, ist (mir) dabei ziemlich gleichgültig. Terror ist aber wesentlich umfangreicher zu fassen als "nur" Mord.
Terror umfasst psychische und physische Mittel, mit denen in dem Maße Angst zu erzeugt wird, dass von den eigentlichen terroristischen Handlungen nicht Betroffene anfangen, ihre Handlungen massiv danach auszurichten, diesen ein Gefühl der Ohnmacht vermitteln.
Wenn ich mich gegen SWPat engagiere muss ich _keine_ Angst haben, dass morgen jemand meine Wohnung abfackelt, ich aus der Uni fliege oder mich zusammenschlägt.
_Hier_ liegt der Unterschied zum Terror.
Terror ist die Übersetzung von Schrecken. Schrecken kann man Menschen mit vielen Dingen. In diesem Fall empfinde ich, was vorgeht, als eine Art geistiger Vergewaltigung.
Übersetzung: terror (lat.) ~= Schrecken (dt.). Philologisch: In der heutigen deutschen Sprache hat das Wort eine Bedeutungsverengen auf Obiges (psychische und physische Mittel, ...) erfahren. Ich kann es auch erschreckend finden, wie die Energiepreise steigen, aber niemand (kein repräsentativer Anteil der Bevölkerung) käme auf die Idee, zu formulieren "Die Strompreise/-konzerne terrorisieren mich."
Ich habe den zitierten Satz oben geschrieben, um etwas Denken über die Wahl der Mittel in einem demokratischen(?) Umfeld im Vergleich zu gedankenlos
Solange jedem das freie, gleiche, aktive und passive Wahlrecht der EU-Kommission zusteht ist das System demokratisch. Es liegt in der Natur der Sache, dass auch die gewählten Volksvertreter Menschen mit Fehlern und Schwächen sind. Das die EU nicht in dem Maße von den Bürgern kontrolliert wird (mittels Medien etc.), wie es der Reichweite ihrer Entscheidungen angemessen wäre liegt nicht nur in enormer EU-Bürokratie, sondern auch in der Rezeption in den EU-Staaten begründet - und tut der Demokratie keinen Abbruch (Demokratie ist eben auch nur ein allgemeines 'Wie').
mfg, Fabian