Am Montag, 26. März 2007 19:07 schrieb Frank Gerlach:
Generell ist noch zu sagen, dass das heimliche Mithoeren von Kommunikation eine ziemlich wirkungsvolle Methode ist.
Hähh? Heimlich nennst du das? Selbst vom Rand des Sonnensystems konnte man die Antennen erkennen mit denen sich beide Seiten belauscht haben. Und das hat sich nicht wesentlich verändert (Stichwort Echelon). Da sitzt nicht der "nette" Nachbar an der Wand und lauscht auf eine paar zu laut gesprochenen Worte. Beide Seiten waren sich der Abhöranlagen bewusst.
Waehrend des zweiten Weltkrieges haben die Achsenmaechte sich eingebildet, ihre Kommunikation sei unknackbar verschluesselt (durch Enigma und aehnlich komplizierte Maschinen).
Rate mal warum die auf die Idee mit der Verschlüsselung gekommen sind? Tipp: Es könnte an den kaum zu übersehenden Abhöranlagen gelegen haben. Und wie haben sich wohl die Briten und Amerikaner verständigt? Richtig ... die haben Klartextnachrichten per abhörsicherer Taube geschickt. Ja, ja.
Allerdings haben die Briten und Amerikaner (erfolgreich) erhebliche Anstrengungen investiert um genau das zu schaffen.
Das ist für die Deutschen wirklich dumm gelaufen. Das Verfahren hatte sein Schwächen und auch die Anwender haben Fehler gemacht. Aber unterm Strich sind die Alliierten mit der Kryptanalyse erfolgreich gewesen. Eine wirklich gute Arbeit. Die Deutschen haben es bestimmt auch probiert. Der Erfolg war nur geringer. Und als Strafe gibt es keinen Film drüber.
Trotzdem sollten man so viel verschlüsseln wie möglich. Man muss es IHNEN ja nicht einfacher machen als es ist.
Das Resultat war, dass deutsche Uboote eine zeimlich kurze mittlere Lebenszeit hatten und "unerklaerlicherweise" die meisten Nachschublieferungen nach Nordafrika zerstoert wurden. Bei den Japanern war es kaum anders.
Wären die Deutschen etwas weniger überheblich und hätten die sagenumwobene Enigma verschrottet, dann hätten die Amerikaner und Briten wieder bei Null angefangen. Sobald man einem Verfahren nicht mehr vertraut, dann darf man es nicht mehr einsetzten. Die Schlüssel häufiger tauschen oder eine Runde mehr im Verfahren helfen nicht wirklich.
Eigentlich sollte jedem klar sein, dass wenn man die Geheimnisse des Opponenten kennt, man ihn (oder sie) zeimlich gut "neutralisieren" kann. Deswegen halte ich den "Bundestrojaner" fuer eine sinnvolle Ermittlungsmethode.
Achso? Wie sollen die in einen ordentlich administrierten Rechner eindringen? Insbesondere, wenn jemand 2 Rechner nutzt und die Verschlüsselung auf dem 2. stattfindet? Dank Virtualisierung braucht man nicht einmal 2 Boxen. Da man so auch gleich die Festplattenimages verifizieren kann, werden die Trojaner einen reboot nicht überleben. Der selbe Spaß passiert mit Knoppix. Und Intrusion Detection Systeme sind auch keine Hexerei. Und ein plattformunabängiges Java-Binary wird es wohl nicht sein. (Ob Java nicht schon ein Trojaner ist, sei dahin gestellt.) Hältst du es nicht für wahrscheinlich, das das Handbuch für Terroristen um ein Kapitel erweitert werden könnte? Wie stellst du dir eigentlich die politischen Probleme vor? Dürfen nur Rechner in Deutschland trojanisiert werden? Oder weltweit? Letzteres dürfte schwer vermittelbar sein. Wenn nun $TERRORIST konsequent Anonymisierer nutzt, dann sehe ich Unanehmlichkeiten auf uns zu kommen.
Da entwickelt man mit viel Geld den Superexploit und darf ihn dann womöglich nicht einsetzen? Oder nur gegen ganz finstere bayrische Gesellen? Das ist ja gemein! Das wird genauso laufen wie bei allen anderen Daten auch. Die werden erstmal nur zweckgebunden erhoben und nach kurzer Zeit greift jeder Sachbearbeiter der städtischen Müllabfuhr auf die Daten zu. So läuft das momentan mit den Mautdaten. Und falls du mal deinen tagesaktuellen Kontostand benötigst, dann ruf in der Gemeindeverwaltung an. Die können das für dich herausfinden. Soviel zu dem Thema "nur für die Terrorabwehr" und "... wird nur gezielt eingesetzt".
Und da es ganz offenbar genug geisteskranke (AlQaida und copycats) gibt, braucht man wohl diese "Schattenkrieger".
TERRRROOOORRRRR!!11111!!!! PANIK!111!!
Armer Irrer *Tätschel*
Du kennst du Statisken? Bei den Ami's sind im letzten Jahr fast 30.000 (in Worten: dreizigtausend) Menschen durch Schußwaffen gestorben. Das ist mehr als die KamelreitendenGebirgsmarineinfanteristen von AlQaida geschafft haben. Darf ich ehrlich sein? Mir machen momentan die lieben Terroristen weniger sorgen als meine anderen durchgeknallten Mitmenschen. Und dazu zähle ich unsere "technische Elite" und Mitläufer wie dich. Sicherlich bringt eine gemeinsame Singestunde mit Bin Laden nichts, aber man darf Leute nicht nach Tageslaune erst ausbilden, dann ausnutzen und zum Schluß auskotzen und sich hinterher über die Konsequenzen wundern. Solange Bilder aus Guantanamo kommen, können wir uns über der Abneigung von gewissen Personengruppen sicher sein. Und für diese Erkenntnis brauchen wir bestimmt keinen bunten Trojaner.
Jens