Hi Gerhard,
On Mon, Jan 20, 2003 at 14:02:54 +0100, Gerhard Paulus wrote:
letzte Woche hatte ich Knoppix und knx-hdinstall getestet und es hat funktioniert. So weit, so gut :-).
Prima :)
Allerdings hab ich das weitgehend der Unterstützung durch Holger zu verdanken. Alleine wäre ich schon am Aufruf des install scripts hängengeblieben, spätestens bei cfdisk.
Was genau ist an cfdisk so fuerchterlich?
Für den Fall, daß Knoppix und knx-hdinstall eigentlich für normale Sterbliche gedacht sind,
Unendlich DAU-tauglich soll das Skript nicht sein. Immerhin besteht der Umgang mit Linux nicht nur darin, es zu installieren, sondern nach der Installation auch zu benutzen. Wer bereits von cfdisk ueberfordert ist, wird es erst recht von der Administration des installierten Systems sein (no offense meant). Da es bei Debian (IMHO gluecklicherweise) keine Entsprechung zum YaST gibt, faellt die Administration nicht "point and click"-maessig aus. Vielmehr existieren mehrere spezifische Tools (/usr/sbin/*conf, /usr/sbin/*config) mit denen Teilbereiche konfiguriert werden koennen. Ansonsten gibts immer noch $EDITOR und /etc/$KONFIGDATEI. Eine Methode, die zumindest grundlegend beherrscht werden sollte.
hab ich mir mal die beigefügte Anleitung ausgedacht. Damit und den entsprechenden Änderungen in knx-hdinstall
Deine Bemuehungen in allen Ehren, aber es sind mehr geraetespezifische Annahmen in Deinem Text, als Du denkst. (siehe unten)
Ausserdem habe ich momentan keine Zeit und Motivation, knx-hdinstall in ein so unflexibles "klick hier und alles geht von allein"-Tool umzustricken.
hätte ich das Installieren von Linux wohl auch alleine geschafft, glaub ich zumindest :-)
Aber nur auf Deiner Rechnerkonfiguration.
Dabei gehe ich vom Standardfall aus: im PC hängt eine einzige EIDE-Festplatte auf der Windows installiert ist. Meine Idee war es, daß es wahrscheinlich am sichersten ist, Linux in diesem Fall auf einer zweiten Festplatte zu installieren.
Ohne freie Tools zum verlustlosen Verkleinern von ntfs-Partitionen wird das in Zukunft wohl leider den haeufigsten Fall darstellen. Partition Magic ist nun mal Loehnware...
Es wird eine Standard-Installation gemacht. Da der normale Windows-Benutzer mit cfdisk unmöglich etwas anfangen kann, konfiguriert das Installationsprogramm die zweite Festplatte automatisch. Zum Beispiel kleine swap Partition, ca. 2 Gig als FAT32 und der Rest für root mit ext2.
Welchen Sinn hat es, ewig Zugestaendnisse an Windowsnutzer zu machen? Wer sich Linux installiert, _muss_ sich zwangslaeufig mehr mit Rechnerinterna beschaeftigen. Das heisst nicht, dass er gleich Freak sein muss. Nur ohne ein Mindestmass an Eigeninitiative gehts nicht.
Da der gemeine Windows-Benutzer auf alle Fragen zu IP-Adressen etc. bestenfalls mit der Return-Taste antwort kann man sich diese Fragen auch gleich sparen.
Dann hat der gemeine Windowsnutzer sich seine Linuxkiste schon mal verkonfiguriert, wenn sein lokales Netz bespielsweise 192.168.10.0/24 ist. Natuerlich gibt es dhcp, aber nicht jeder hat den dafuer noetigen Server verfuegbar bzw. richtig konfiguriert.
Dann hatte ich noch das Problem mit den Radio-Buttons die als Rauten dargestellt sind. Als Windows-Benutzer hat man null Ahnung, welches der Dinger jetzt aktiviert ist oder nicht. Mein Vorschlag ist, alle nötigen
Das liegt an Xdialog. Meine Empfehlung: Benutze knx-hdinstall auf einer Textkonsole, in der ncurses-Version von dialog sind die angekreuzten Felder eindeutig zu erkennen.
Informationen in einem einzigen HTML-Formular abzufragen. Diese Informationen sind lediglich die Passwörter und Computername und ggfls. sonstige Angaben (für die Internetverbindung etc.)
Du darfst gerne ein entsprechendes PHP-Skript dafuer schreiben.
Und auch die Diskette sollte gleich am Anfang verlangt werden. Das hat den Vorteil, daß man der Rest der Installtion nicht unbedingt vor dem Rechner verbringen muß. Den typischen non-freak interessieren die Bildschirmausgaben während der Installation überhaupt nicht, die kann man sich komplett sparen.
Du willst ein voellig anderes Tool als mein Skript. Vielleicht wird es mal ein Spinoff fuer solche "unattended installation" geben, aber es steht mit Sicherheit nicht sehr weit oben auf meiner TODO-Liste.
Linux für Kinder oder Linux installiert sich von alleine oder Von Null auf Linux in 10 Schritten
Mit solchen Titeln werden Erwartungen geweckt, die ohnehin nicht eingehalten werden koennen. Spaetestens nach der Installation geht das Geheule los.
- Knoppix besorgen
Die Bezugsquellen sind auf http://www.knoppix.de zu finden. Unter anderem kann man Knoppix gegen Rückporto von der Bundesregierung beziehen.
Nicht die Bundesregierung, sondern das Bundesamt fuer Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vertreibt die CD.
Wenn der PC gestartet wird, dann ist für eine kurze Zeit die folgende (bzw. eine ähnliche) Meldung zu sehen:
Press <Delete> key to enter BIOS setup
Dieser Aufforderumg kommen wir ausnahmsweise mal nach und drücken die Lösch-Taste ("Entf"-Taste). Dann ist auf dem Bildschirm ein Menü mit folgenden Optionen zu sehen:
Standard CMOS Features Advanced CMOS Features Advanced Chipset Features etc.
Du hast es offenbar bisher nur mit AWARD-aehnlichen BIOSen zu tun gehabt. Bei einem Phoenix-, AMI-, Sonstwas-BIOS sieht das Sache z.T. erheblich anders aus. Wenn es denn schon so idiotensicher sein soll, musst Du es fuer saemtliche BIOSe beschreiben.
- Staunen
...dass das in meinem BIOS ganz anders aussieht. (SCNR)
Um mit Linux "reell" zu arbeiten, ist es auf einer Festplatte zu installieren.
Manchem mag es ausreichen, Knoppix von CD in Kombination mit knx_persistent_home zu verwenden. Dabei bleiben Aenderungen in /home/knoppix permanent, weil sie in einer per Loopdevice gemounteten Datei auf einer FAT-Partition/USB-Stick/... festgehalten werden.
Die zweite Festplatte ist als "Slave" zu konfigurieren; wie das geht
Warum sollten die bereits eingebauten IDE-Geraete zwingend hda und hdc sein? Auch hier gehst Du wieder von Deinem System aus.
- Installieren von Linux starten
[...]
- Diskette in Disketten-Laufwerk einlegen.
[...]
- Warten
[...]
- Erfolg
Wie gesagt, das in den vorangegangenen Punkten ablaufende Skript muesste noch geschrieben werden und wird wohl kaum knx-hdinstall heissen. Allerdings koennte mein Skript als Grundlage dafuer dienen.
Und das war's dann auch schon. Es erscheint noch ein Fenster mit
...dem Inhalt "Kaufen Sie sich ein gutes Linuxbuch".
von der zweiten Festplatte geladen und schon steht Dir ein veritables, echtes Linux zur Verfügung.
Und schon geht der Aerger los: "Wo ist denn hier die Systemsteuerung? Wo muss ich denn jetzt klicken? Warum ist das alles so kompliziert? In der Installationsanleitung stand doch, dass es kinderleicht ist..."
Es kann natürlich gut vorkommen, daß Du nach einer gewissen Zeit zum Ergebnis kommst, daß Du Deine PC-Geschichten eigentlich komplett mit Linux realisieren kannst. Wenn Du
Nicht ohne zu lesen. Nicht ohne sich _wirklich_ damit zu beschaeftigen.
Falls sich das jetzt alles zu negativ und contra Linux angehoert hat: Nein, ich bin nicht dabei, mich von Linux zu verabschieden. Ich moechte auch eine weitere Verbreitung dieses Systems unterstuetzen. Aber diese Unterstuetzung kann nicht darauf gegruendet sein, Linux als immer nur als kinderleicht darzustellen. Sicher ist Knoppix eine Form von Linux, die man mit minimalen Vorkenntnissen laufen lassen kann. Aber sobald etwas auf Festplatte installiert wird, geht damit auch der Zwang einher, es administrieren zu muessen. Man tut niemandem einen Gefallen damit, den Installer so einfach wie moeglich zu machen, weil es ohnehin nach der Installation nicht so einfach weitergehen kann.
Guck Dir Fehlstarts wie Lindows an. Es wurde grossartig angekuendigt, einerseits die "Stabilitaet von Linux" und andererseits die "Einfachheit von Windows" zu bieten. Ausserdem sollten sich beliebige Windows-Anwendungen auf Lindows installieren und ausfuehren lassen. Was von diesen Ankuendigungen uebriggeblieben ist, zeigt die aktuelle Version Lindows 3.0: * Viel zu wenig Pakete * Die Konfigurationsmoeglichkeiten bleiben weit hinter denen, die ein normales unixoides System hergibt * Normale Version von wine, noch nichtmal winex, damit hat sich das "indows" in Namen wohl erledigt
So, genug Romane geschrieben fuer heute :)
Gruss, Chris