-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
On Monday 27 August 2001 20:13, Reinhard Foerster wrote:
Nun noch meine Beobachtungen zu KDE von einem nicht involviereten Außenstehenden :-)
Wenn KDE so problemlos und wenig arbeitsintensiv wäre, gäbe es hier auf der Liste nicht so massig Traffic zu dem Thema. Punkt. KDEler verbringen mit Sicherheit ein Vielfaches der Zeit anderer Leute mit Spielereien an der Desktop-Optik (und mit Diskussionen darüber).
Das mit dem Traffic wird wohl auch (nicht nur) daran liegen, dass die meisten hier KDE verwenden. Und an den Spielereien muss man sich nicht unbedingt beteiligen. Ich hab' irgendwann mal eine Weile rumprobiert und behalte jetzt im Wesentlichen die Konfiguration bei. Dass ich bei fvwm weniger konfiguriert habe lag einfach daran, dass ich viel zu lange gebraucht hätte.
Natürlich liegt das auch daran, daß bei KDE aller 3 Tage eine neue Subrelease rauskommt, die viele meine zu benötigen. Dann wird erstmal die tägliche Arbeit an die neuen Bugs und Features angepasst.
Die Releases haben etwa einen Abstand von 6 und mehr Monaten. Wenn Du CVS nutzt kannst Du Dir natürlich aller paar Stunden eine private Subrelease ziehen. Aber allein die Compilierung zieht sich über viele Stunden hin (jedenfalls auf meinem Rechner). Ansonsten kommt man aber auch mit einem "apt-get install task-kde" hin und ausser bei den Major-Releases ändert sich so gut wie nix - abgesehen von einigen netten kleinen Features, die man aber nicht unbedingt konfigurieren/nutzen muss, wenn man sie nicht nützlich findet. Kurz: an der täglichen Arbeit muss sich nichts ändern, nur weil sich die Versionsnummer ändert.
Ich persönlich finde, dass die Vorteile die Nachteile bei weitem übertreffen. Aber wie immer: "your milage may vary".
Wie Du weißt bin ich Entwickler, sprich ich bin glücklich, wenn ich meine eigenen (oder andere) Sourcen behacken kann und sehe, dass was rauskommt. Welche Werkzeuge ich dazu benutze ist mir egal (solange es kein Windoofs ist), sie müssen nur so einfach zu konfigurieren sein, dass ich nicht Stunden mit dem Studium von man-Pages oder HowTo's verbringen muss, die ich eigentlich lieber mit _wichtigen_ Sachen verbracht hätte.
Ein weiteres Problem von Entwicklern ist, dass man andauernd andere Funktionen und neue Anordnungen seiner Arbeitsumgebung braucht, weil ein neues Projekt auch neue Anforderungen bringt. Mit KDE weiß ich genau, welche Proggies ich erwarten darf und wo ich sie alle _zusammen_ konfigurieren kann (KDE ControlCenter) - ich habe echt keine Lust erst umständlich nach Doku und dutzenden von Hilfsproggies zu suchen, nur weil ich einen kleinen Teil meiner Umgebung ändern will.
Beispiel: verschieb mal einen Fvwm-Buttonbar, wenn Du den Effekt sofort haben willst brichst Du Dir die Finger an irgendeiner Tastenkombination, wenn Du ihn dauerhaft willst errechnest Du erstmal irgendwelche Koordinaten (oder suchst Stunden nach einem Hilfsproggie). Bei KDE faßt Du den "Kicker" einfach mit der Maus an, schiebst ihn in eine andere Ecke und die Sache ist gegessen.
Der Unterschied ist einfach: eine Desktop-Umgebung, wie KDE oder Gnome ist in sich konsistent und intuitiv zu bedienen/konfigurieren. Man kommt viel schneller ans Ziel. Stichwort: flache Lernkurve. Bis ich raushatte, dass man einen fvwm überhaupt konfigurieren kann vergingen fast zwei (!!) Jahre. Bei KDE hab' ich das nach ein paar Stunden gemerkt.
Konrad
- -- BOFH excuse #170:
popper unable to process jumbo kernel