On Sat, Oct 12, 2002 at 06:50:41AM +0200, Josef Spillner wrote:
"Rapid" und "bloat" läßt sich aber per Definition nicht trennen. Software ohne Bloat, also sowohl auf Größe als auch auf Simplizität optimierter Code, entsteht zumindest bei größeren Projekten nie nach dem 1. Entwicklungsdurchlauf (wenn man mal den klassischen Entwicklungszyklus verwendet). RAD heißt ja, ich bau ein Programm was so in etwa tut was es soll, optimiert werden kann es später immer noch (Rapid Prototyping), und dann werden noch ein paar Features hinzugefügt (das "D" in RAD), statt zu optimieren.
Das D ist aber genau das Problem. Wenn ich nur schnell was zusammenklicken will, sind die gängigen RAD-Tools OK. Will ich aber danach noch "von Hand" was dazubasteln, bekomme ich Probleme. Beispiel: Eine GUI die viele Widgets beinhaltet, teilweise mit statischer Geometrie (Platzierung und Größe fest) und teilweise mit dynamischer (Plazierung und Größe werden zu Laufzeit ermittelt). Bau ich mir den statischen Kram mittels GUI-Klick-Tool und erstelle alles Andere dynamisch, ergibt sich ein gigantischer Wust, durch den bald keiner mehr durchsieht. Ich hab noch kein RAD-Tools gesehen, welches z.B. ausführlich dokumentiert, was es wo und warum generiert. Willst du in den generierten Code eingreifen, darfst Du rumprobieren. VC++ erzeugt z.B. in manchen Situationen die Konstruktoren für Window-Widgets dynamisch. Ich hab bis heute nicht herausgefunden wozu das gut sein soll. Dafür gibt es sogar spezielle Makros (DYNAMIC_IRGENDWAS()). Nirgendwo wird dokumentiert, wie man eigenen Code in die Konstruktoren einfügen kann, und das obwohl VC 2 CDs mit Docs beiliegen. *bröckel*
Eric