Hi Andreas,
On Wed, May 16, 2001 at 23:17:52 +0100, Andreas Oettel wrote:
Fall 1: Ich logge mich per ssh auf den Dienstleistungsrechner (Neudeutsch Server) ein. (es geht nur ssh) Ich gebe 'export DISPLAY=[Zielrechnername]:0' ein Wenn ich jetzt gleich dreisterweise 'startx' eingebe läuft auf den Server das X hoch und nicht auf den Zielrechner.
Was auch voellig korrekt ist. Du startest einen X-Server auf dem entfernten Rechner, also greift er auch auf diesem Rechner auf die Grafikkarte zu.
Bei X laeuft das mit "Server" und "Client" etwas anders :-) Den Server musst Du lokal laufen lassen. Die Clients (also die X-Anwendungen) koennen lokal oder remote gestartet werden und bekommen per DISPLAY gesagt, auf welchen Server sie zugreifen sollen.
"Haendisches" X-Umleiten funktioniert so, dass Du zuerst dem remote Rechner Zugriff auf den lokal bei Dir laufenden X-Server gibst (per xhost), Dich dann auf den remote Rechner einloggst, die DISPLAY-Variable entsprechend setzt (export DISPLAY=lokalerhost:0.0) und dann X-Anwendungen startest. Sehr umstaendlich also und ausserdem mit xhost auch sehr unsicher, weil die Zugriffsberechtigung nur an Hostnamen / IP-Adresse des remote Rechners gebunden ist (Stichwort: Spoofing). Eine bessere Authentifizierung stellt xauth zur Verfuegung, aber auch dort ist noch "Handarbeit" angesagt.
Benutzt Du dagegen ssh, ist die X-Umleitung gleich mit eingebaut und wird obendrein noch verschluesselt uebertragen. Ssh kuemmert sich um das Setzen den DISPLAY-Variable[1] und die Authentifizierung. Eventuell musst Du ssh explizit mit -X aufrufen, damit die X-Umleitung aktiviert wird.
[1] Ssh setzt DISPLAY uebrigens auf remotehost:displaynummer, wobei diese displaynummer nicht einen eventuell remote laufenden X-Server anspricht, sondern den ssh-Tunnel zu Deinem lokalen Rechner.
bye, Chris