Hallo Friedrich und Hilmar,
* Hilmar Preusse hille42@web.de [2004-05-12 09:31 +0200]:
On 12.05.04 Friedrich W. H. Kossebau (Friedrich.W.H@Kossebau.de) wrote:
Am Mittwoch, 12. Mai 2004 00:10 schrieb Stefan Moch:
Und weil sie das natürlichste Trennzeichen für uns sind nutzen wir sie auf der Kommandozeile als Trenner _zwischen_ Dateien (bzw. anderen Optionen). Auch die Elemente von Dateilisten trennt man der Lesbarkeit halber am Besten durch Leerzeichen.
Mein unnatürliches (zur Schule gegangen) Trennzeichen bei Aufzählungen ist das Komma ;)
Auch ich besuchte die Schule für etliche Jahre und es war meines Erachtens nichtmal umsonst. ;)
Auch wenn man Vergleiche à la Aufzählungen aus der deutschen Grammatik dazu bemühen will erfolgt die _optische_ Trennung, und die wird ja direkt wahrgenommen, auch bei Aufzählungen durch den Freiraum und nicht durch das Komma oder ein »und« vor dem letzten Element.
Ganz,sicher,daß,das,stimmt? Er redete ja nicht von Aufzählungen, sondern von Aneinanderreihung nicht gleichberechtigter Elemente.
Eben. Und um die Elemente optisch getrennt aufzulisten ist ein Freiraum nunmal sehr gut geeignet.
Spitzfindige Zeitgenossen werden eventuell mit Alternativen wie der Trennung durch Zeilen ankommen. Bei der Ausgabe so wie bei ls -l oder ls -1 und bei der Kommandozeileneingabe auch jede Option, jede Datei auf einer Zeile und der Abschluß dann mit einer leeren Zeile oder was weiß ich.
Hilft auch nichts: dann will der geneigte Nutzer eben auch noch Zeilenumbrüche in Dateinamen, weil man so viel besser beschreiben kann, was drin ist.
Aber um nochmal auf die deutsche Sprache zurückzukommen. Auch dort sind die kleineren Elemente (Wörter, Dateinamen) aus einem kleineren Zeichenvorrat zusammengesetzt als die Zusammensetzungen dieser Elemente (Sätze, Verzeichnisinhalte, Kommandozeilenoptionen), da nunmal einige Zeichen benötigt werden um aus den Teilen das Ganze zu basteln.
Oder kennt etwa jemand ein deutsches Wort, was als Zeichen ein Komma oder ein Leerzeichen enthält?!
Wer Leerzeichen in Dateinamen auch noch benutzen will muß halt damit leben, daß sie escaped eingegeben werden müssen.
Beim Stand der Technik, wohl wahr.
Richtig. Das war leider in den letzten >20 Jahren so. Ob sich daran nochmal was ändert?
Wenn sich etwas ändert wird es die selben Probleme in anderer Form geben. Eine Trennung durch Zeilen habe ich weiter oben schon angesprochen.
Man könnte natürlich auch voll in die Trickkiste greifen und Dateien farbig trennen. Dann wird man aber auch bald Farbe im Dateisystem haben und die Nutzer werden auch das zunichte machen indem sie bestimmte Farben für ihre Dateien haben wollen, die eigentlich das System braucht.
Dann gibt es natürlich noch das Wunderallheilmittel der graphischen Darstellung, wo es natürlich nichts ausmacht, wenn zu einer Dateiikone ein Text als Dateiname geschrieben wird, der Leerzeichen, Zeilenumbrüche und allerlei Formatierung enthält. Wirklich? Dann wird's auch Bilder drin geben und es wird wieder mehrdeutig, so daß eine Datei wieder als mehrere Dateien erscheinen kann. »Aber wenn man markiert, weiß man, was zusammengehört« ist auch Unsinn, mal abgesehen von der Arbeit die man dann hätte, nur, um zu sehen ob das ganze nun eine Datei darstellt oder nicht. Dann wird irgendwer auf die Idee kommen die Elemente da drin einzeln beweglich zu machen.
Das ganze könnte man immer so weiter spinnen und man würde nie zu einer Lösung kommen ...
Das Leerzeichen ist sowohl bei der Aus- als auch (und vor allem) bei der Eingabe ein guter Trenner und es ist in meinen Augen ein kleines Problem, dieses Zeichen nicht in Dateinamen zu verwenden, auch wenn es geht. Wenn jetzt noch jemand mit eingeschränkten Möglichkeiten bei der Dateinamenbezeichnung kommen will, weil er aussagekräftige Bezeichner haben will um sein Zeug wiederzufinden, sollte er von einer anderen netten Eigenschaft der meisten Dateisysteme häufiger gebrauch machen: dem Verzeichnis. Vom Nutzer änderbare Metadaten in Dateisystemen werden auch kommen. Kein Grund die Dateinamen zu vermurksen.
Stefan
(der auch gern alles überdenkt und infragestellt, aber hin und wieder feststellt, daß ein paar wenige Dinge dann doch gut sind, so wie sie sind)