Hallo Henry.
Es gibt ja durchaus ein berechtigtes Interesse an telemetrischen Daten. Mich stört bei Windows 10 die an den Tag gelegte Einstellung. Ich sehe da folgende Abstufung:
1) Man beschränkt sich auf Bugreports, die auf einem nicht automatisierten Weg an den Betreiber gehen 2) Man sendet Crash Reports, wenn der Nutzer einwilligt 3) Man sendet Crash Reports, so lange der Nutzer nicht wiederspricht. 4) Man sammelt Telemetrie, auch wenn nichts schief geht um die Software besser an den Nutzer anzupassen (Optin, dann OptOut)
Bis Stufe zwei würd ich da noch mitgehen. Der rest ist schon nicht mehr so geil. Bei all dem kann man sich noch irgendwie einbilden, dass die sich in einem gewissen Rahmen bewegen und nicht all zu großes Schindluder getrieben wird. Hier und da mal ein Skandal, aber am Ende wird mehr oder weniger das gemacht was in der Datenschutzerklärung drinn ist.
Dann kommt aber MS und sagt: Wir garantieren dir garnix. Wir machen was wir wollen, wann wir es wollen und wie wir es wollen. Und wir sagen es Dir direkt ins Gesicht.
Schon allein die Tatsache, dass ich extra bezahlen muss um einen Teil der Datensammlung permanent abzuschalten. Dass sich MS in ihrem Agreement ohne Not zum verlängerten Arm des Staates macht und dem im Zweifelsfall die Tür zu meinem Rechner aufmacht. Weiter: es gibt ja Tools um die Telemetrie abzuschalten ohne dafür zu zahlen. MS belässt es aber nicht dabei und schaltet alles wieder an, anstelle zu sagen: ok du hast n bischen Ahnung, wir akkzeptieren deine indirekte Willenserklärung und schöpfen nur die Unwissenden ab. Außerdem scheint MS sich ein Vorbild bei Google und Facebook zu nehmen, wenn man sich das Startmenü so ansieht. Das heißt hier werden Profile angelegt, werden Daten gesammelt, die weit über den Zweck der Produktverbesserung hinausgehen. Wenn das Ding schon root hat, dann sollte es wenigstens den Anschein von Vertrauenswürdigkeit erwecken. Aber so ist der benefit of the doubt verspielt. Das ist mein Problem. Das Dilemma ist, dass es sehr gute Spiele gibt, die man nicht überredet bekommt unter irgend was anderem zu laufen als Windows.
Du hast Recht: letztenendes bleibt nur die physische Trennung meiner privaten Daten von den öffentlichen.
Danke für all eure Denkanstöße.
On 18. Apr 2020, at 16:06, Henry Wünsche henry.wuensche@mail.de wrote:
Hier ist jetzt auch mal mein Senf:
Wieso stört dich die Wissbegierigkeit von Microsoft und Win10, Steam und deine Games mit ihren EULAs (und den darin unter Umständen festgehaltenen Datenübermittlungsklauseln zur Auswertung des Nutzerverhaltens) sind für dich aber in Ordnung?
Klar, man kann und sollte generell ein gewissen Maß an Skepsis haben. Hier wird aber mMn der MS-Teufel an die Wand gemalt.
"Hauptrechner" impliziert, dass noch mindestens ein weiterer Rechner im Haushalt ist. Warum also nicht die Trennung Gaming-PC (Windows) und Linux-Rechner für die "wichtigen" Sachen?
Ansonsten, wie schon erwähnt, LUKS
Beste Grüße, Henry
On 17/04/2020 14:35, reiner.lange@gmx.de wrote:
Hello.
Scanned MS auch unverschlüsselte ext4 Partitionen?
Hintergrund:
Ich bin mit meinem Hauptrechner seit ein paar Tagen auf gentoo umgestiegen. Bisher hatte ich Windows 7. Das ist leider EoL und Windows 10 hat einfach eine desaströs grundlegend falsche Einstellung zu meinen Daten.
Nun überlege ich Windows 10 im Dual Boot zu betreiben, für die Games, die nicht auf Proton laufen. Im Netz kann ich nichts schlüssiges zum Umfang der Spionagefunktion von Win10 finden. Jedenfalls räumen die sich sehr umfangreiche Rechte ein, sodass sie theoretisch meinen ganzen Rechner hochladen könnten.
Ich kann mich auch dunkel erinnern, gehört zu haben, dass ganze Word Dokumente zu MS verschickt wurden.
Und ich weiß, das MS jede EXE, zumindest die die sie nicht kennen, ziehen und ausführen.
Lieben Gruß, Reiner