Hi Lunix!
Also ich kann den Tipp mit der "gefrorenen" Festplatte aus eigener
Erfahrung nur bestätigen!!!
Letztes Jahr bat mich ein Bekannter, mir seine Platte anzusehen, da sie
nach ein paar Betriebsminuten ausstieg. Es klang dann so, als würde der
Schreib-/Lese-Kopf in die Parkposition fahren - mitten im Betrieb! Die
Spindel lief unbeirrt weiter, aber es war mit keinen Mitteln ein Zugriff
mehr auf die Platte möglich. Ein ubuntu mit laufendem "udevadm monitor"
registrierte lediglich noch ein "remove", dann war Ende.
Nachdem ich alles andere vergeblich versucht hatte, und ihm die Daten
auf der Platte sehr wichtig - weil unwiederbringlich - waren (Stichwort:
"Wozu Backups, ich hab doch eine Platte!"), sah ich auch als letzte
Möglichkeit das Einfrieren der Platte. Ich hatte bisher auch nur aus
Fachliteratur von dieser Variante gelesen und war sehr skeptisch, was
die Erfolgsaussichten angeht. Da aber alle anderen Möglichkeiten
ausgelotet und nicht von Erfolg gekrönt waren...
Also packte ich die Platte in einen luftdicht verschlossenen
Gefrierbeutel und legte sie mehrere Stunden in den Gefrierschrank bei <
- 18 °C. Danach sofort ausgepackt und per USB-Adapter an den PC
gehangen; und siehe da: Für fast 15 Minuten konnte ich ungestört Daten
kopieren. Dann hing sich die Platte wieder auf... Nach mehreren
Durchgängen (immer wieder einpacken und zurück in den Frost) konnte ich
fast alle Daten (> 90 %!) von der Platte runterkopieren. Allerdings war
festzustellen, dass sich die Kopierzeiten immer mehr verkürzten, ehe die
Platte wieder streikte. Beim letzten Versuch waren es < 3 Minuten!
Fazit: Wenn alle anderen Methoden versagen, ich das Einfrieren
tatsächlich eine letzte Möglichkeit, noch an Daten auf der Platte ran zu
kommen. Das geht natürlich nur, wenn es tatsächlich ein Thermikproblem
ist und die Platte nicht schon einem Headcrash (also physischen Schäden
der Platter) zum Opfer gefallen ist...
Viel Erfolg!
CU Stefan