Hi,
* Andreas Kretschmer [02-09-13 23:26:27 +0200] wrote:
am Fri, dem 13.09.2002, um 19:10:28 +0200 mailte Rocco Rutte folgendes:
- Andreas Kretschmer [02-09-13 18:09:30 +0200] wrote:
Wer Windows akzeptiert, soll auch die Schmerzen akzeptieren.
Ganz so kann man das auf keinen Fall stehen lassen. Es kann
Okay, mein 'Spruch' mag hart klingen, aber manchmal hat man eben auch echten Frust. Beispiel:
[...]
Wenn jeder wollte, koennte man eine ganze Menge toller Sachen machen bzw. manche Sachen gleich ``richtig'' machen. Ich koennte jetzt ein Beispiel auffahren, wo sich ein Diplom- Informatiker erst an eine Maus gewoehnen muss und immer noch staunt, was mit Windows so alles geht. Pro und Contra gibt es zu Hauf.
(ja, wir setzen viel Linux und Open Source ein, bis hin zum Hauptserver in Heynitz, aber das wird mehr oder weniger ganz still und heimlich gemacht, damit die Welt der Windows-Jünger nicht angekratzt wird).
Ist doch okay. Das ist IMHO der richtige Weg, um einen sanft einen Wandel einzuleiten. Den Leuten ploetzlich ein neues Client-OS vorzusetzen, ist die Brechstangenmethode, die evtl. mehr Verwirrung schafft als Beruehrungsaengste abzubauen. Fuer den User transparent auf den Servern OpenSource zu fahren, es den Leuten immer 'mal wieder zu sagen und zu zeigen, was man damit alles womoeglich besser, effizienterer und sicherer machen kann, _kann_ eine Vertrauensbasis aufbauen. Wenn sich das bewaehrt, koennte man einzelne OpenSource-Programme auf den Clients einsetzen, bis man soweit ist, komplett wechseln zu koennen.
IMHO ist es der falsche Weg, Leuten zu sagen, dass Windows schlecht ist; das wirkt auf mich irgendwie billig. OpenSource bietet genug Material, um nur Pro-OpenSource- Diskussionen zu fuehren, in denen Windows nicht oder nur kaum erwaehnt wird. Das ist wie im Wahlkampf: Wenn man immer nur ueber die anderen und wenig ueber sich redet, macht man einfach keine Punkte.
PS.: ich denke, auf ca. 50% der mehreren hundert PC's der Firmengruppe läuft zu 90% nur Terminalsoftware zu UNIX-Rechnern unter Wixdos. Das könnte man *sofort* zu Linux migrieren. Der Wert an eingesparten Lizenzen dürfte, gemessen an meinem Jahresgehalt, recht hoch sein.
Wirtschaftler hoeren meiner Erfahrung nach immer gut zu, wenn es um Geld geht, dass sie verdienen bzw. sparen koennen. An diesem Punkt koennte man doch anfangen, zu argumentieren.
Vielleicht etwas überzogen, aber: Wixdos sollte ausgehungert werden!
Ich habe immer Probleme damit, diese ganze Diskussion immer an Windows aufzuhaegen. Windows wird doch nicht eingesetzt, weil es Windows ist, sondern weil Software unter Windows laeuft. Linux ist auf dem Desktop weit hinter Windows zurueck (, was die Verbreitung angeht), weil die Client- Software offensichtlich nicht das hergibt, was die Leute wollen. Wenn sich das aendert, worauf die OpenSource- Gemeinde leider nicht immer Einfluss hat, loest sich das Windows-Problem ganz von allein. Im uebrigen spricht es Baende, dass selbst Microsoft lange Probleme damit hatte (immernoch hat?) den hotmail-Dienst von OpenSource auf Windows zu migrieren.
Und damit all die kranken Ideen und Vorstellungen von Software, Patenten, Kopierschutz und so weiter.
Das sehe ich ganz anders. OpenSource: ja, um jeden Preis kostenfreie Software: nein. Wenn jemand Zeit und Hirnschmalz in ein Projekt steckt, dann soll er dafuer auch etwas verlangen duerfen. Wenn er aus Gemeinschaftssinn oder aus was fuer Gruenden auch immer nichts haben will, dann ist es sein gutes Recht darauf freiwillig zu verzichten. Wenn er andererseits dafuer aber Geld haben will, dann soll er das selbstverstaendlich auch bekommen und ihm stehen alle Wege offen, ein Recht durchzusetzen. Soll heissen: Microsoft stellt Produkte her; wer sie haben will, soll dafuer bezahlen; wer nicht bezahlen will, darf sie nicht nutzen -- so einfach mache ich mir das.
bye, Rocco