Die unten gezeigte Einstellung, jedem sein Plaisirchen zu lassen, ist bestimmt ehrenhaft. Leider setzt sich in der Informatik nach und nach das totale Microsoft-Monopol durch, d.h. man kommt sukzessive überhaupt nicht mehr an den Rechner ran, wenn man sich nicht durch den abstrakten Windows-Prozessor durchfrißt, der es einem mit tausend Zwischenschichten gar nicht mehr ermöglicht anders ranzukommen. Durch diesen abstrakten Prozessor ist dann die Benutzung des Rechners determiniert, da man für andere Zwecke gar keine Hilfs-Software mehr bekommt. Der große Vorteil von Linux-Distributionen bis heute bestand darin, daß man (neben den Windows-artigen Benutzeroberflächen KDE, Gnome usw.) gleichzeitig noch direkten, durchsichtigen shell-, Betriebssystem- und Rechnerzugriff hat. Nur damit kann man ggf. Programme schreiben, die etwas anderes machen, als Gates Visionen zu verwirklichen Wußtet Ihr, daß Microsoft zunehmend neben den Gebäuden der ehemaligen Informatik-Hochburgen (in Stanford, Berkeley, MIT) Teile des Campus aufkauft, und dort seine Buden hinstellt? In der Informatik ist ein Monopol sehr leicht möglich und sehr schwer wegzukriegen. Natürlich ist alles Turing-gleichmächtig, aber das nutzt effektiv niemandem. Wir sollten daher potentiellen Benutzern den Vorzug von Linux - die Offenheit - klarmachen. Klaus Däßler
Michael Wedel schrieb:
Linux und Windows lassen sich meiner Meinung nach etwa so gut wie Äpfel und Birnen vergleichen - gar nicht. Vom philosophischen (und auch meinem persönlichen) Standpunkt aus ist Linux sicherlich in vielen Fällen die bessere Wahl.
Aber es soll ja jeder das benutzen, mit dem er am besten zurecht kommt. Meine Mutter hat sicherlich ein Nutzungsprofil, dass ebenfalls die Nutzung von Linux zulassen würde, sie ist aber die Windowsumgebung gewohnt und möchte gar nicht wechseln. Ich beschreite seit einiger Zeit den Weg, den Leuten Linux zu zeigen (in Form von Knoppix zum Beispiel) und wenn es sie interessiert benutzen sie es dann von ganz alleine. Wenn nicht, dann nicht und dann existieren in den meisten Fällen nachvollziehbare Gründe.
Es gibt vermutlich nicht "das bessere System". Vielleicht kann man technologische oder philosophische Belange vergleichen, die letztendliche Einstufung nach "besser" oder "schlechter" nimmt am Ende aber doch jeder für sich vor.
In diesem Sinne wünsche ich eine friedliche Nacht.
Michael